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#ZADrheinland – verteidigt Lützerath – Who’s Who? – Akteur:innen & Ansprechpartner:innen

Es wird Ernst: RWE bereitet nun ganz konkret den Abriss von Lützerath, die Vernichtung des unersetzlichen Baumbestandes und die Vertreibung der letzten Bewohner vor. Viele Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft sind entsetzt und möchten sich dem engegenstellen. Hier findet Ihr Initiativen, die vor Ort aktiv sind und an die Ihr Euch wenden könnt. Verteidigt Lützerath!

 

Alle Dörfer bleiben (Rheinland) (ADB)
Initiative, in der Betroffene aller Braunkohle-Reviere, Menschen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung sowie solidarische Bürgerinnen und Bürger gemeinsam gegen Zwangsumsiedlung und Klimazerstörung kämpfen.
www.alle-doerfer-bleiben.de
info@alle-doerfer-bleiben.de
Twitter: @AlleDoerfer. Auf Instagram: @alle_doerfer_bleiben
#alledoerferbleiben

 

Die Kirche(n) im Dorf lassen (KiDl)
Die Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ ist mit Aktionsgottesdiensten überall dort vor Ort, wo Menschen bei Rodungen, Abrissen, Polizeieinsätzen einen Ort der Hoffnung brauchen. Sie kämpft für den Erhalt der bedrohten Kirchen im Rheinischen Braunkohlerevier und betrachtet diesen Einsatz als untrennbar verbunden mit dem Kampf für globale Klimagerechtigkeit.
www.kirchen-im-dorf-lassen.de
die-kirchen-im-dorf-lassen@t-online.de
Twitter: @Kirche_an_Kante

 

Mahnwache Lützerath (MaWaLü)
Mahnwache für den Erhalt der Dörfer. Anlaufpunkt in Lützerath.

Die Mahnwache ist eine angemeldete Versammlung. Niemand – auch nicht Polizei oder Werksschutz – darf Euch daran hindern, dort hinzugehen!
www.mahnwache-luetzerath.org
Twitter: @MaWaLuetzerath

 

Lützerath lebt
Menschen die in Lützerath leben: „Jedes abgerissenes Haus & Baum sind der nächste Schritt für RWE, an die Kohle zu kommen, auf der wir sitzen. Das wollen wir verhindern! Unser (aller) Limit ist die 1,5 Grad-Grenze!“
Twitter: @LuetziBleibt
www.luetzerathlebt.info

 

Unser aller Wald
Waldbesetzung in Keyenberg: „Wir sind die Menschen die einen von Braunkohle bedrohten Wald besetzt haben – Unser aller Wald in Keyenberg. Wir verstehen uns als Teil einer Bewegung, die für einen Systemwandel eintritt. Diese Bewegung schließt auch die Klimagerechtigkeitsbewegung ein. Besonderen Wert legen wir auf den Aspekt Gerechtigkeit und stellen globale und soziale Ungerechtigkeit in den Fokus unserer Kämpfe. Klimagerechtigkeit bedeutet feministisch und anti-rassistisch zu sein und jegliche Form
der Diskriminierung aktiv anzugehen.“

Website

Twitter: @UnserAllerWald

 

Ende Gelände Goes Lützerath

Bauwochenenden, Skillshares, ziviler Ungehorsam: Infos hier.

 

Wi(e)dersetzen Rheinland
Ungehorsam gegen die Vernichtung von Dörfern für Braunkohle!
Twitter: @dersetzen

 

Garzweiler aufkaufen
„Wir sammeln Spenden um den Kauf von Grundstücken, allen voran eine Waldparzelle, im Tagebauvorfeld im Rheinischen Braunkohlerevier zu finanzieren. Mit dem Kauf wollen wir der wachsenden Protestbeweung ihre Orte ermöglichen und zum langfristigen Erhalt der Landschaft beitragen.“
Sammelt Spenden über eine Crowdfunding-Plattform:
www.betterplace.me/garzweiler-aufkaufen-keyenberger-wald
Twitter: @GAufkaufen

 

Lebenslaute
„Unter dem Namen LEBENSLAUTE engagieren sich seit 1986 bundesweit Musiker_innen, einmal jährlich in Chor- und Orchesterstärke. Als offene Musik- und Aktionsgruppe bringen wir überwiegend klassische Musik gerade dort zum Klingen, wo dies nicht erwartet wird: auf Militärübungsplätzen und Abschiebeflughäfen, vor Atomfabriken und Raketendepots, in Ausländerbehörden und an anderen menschenbedrohenden Orten.“
www.lebenslaute.net

 

Menschenrecht vor Bergrecht (MvB)
Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die im Umfeld des Braunkohletagebaus Garzweiler II leben und dort tief verwurzelt sind. Wehren sich juristisch gegen Enteignungen für Kohle.
menschenrecht-vor-bergrecht.de
Twitter: @AkteKeyenberg

 

NGOs
Es gibt diverse NGOs (Non-Governmental-Organization/Nicht-Regierungsorganisation), die sich für den Erhalt der Dörfer einsetzen. Z.b. die Klimaallianz, der BUND, Greenpeace und Campact.

 

Vergissmeynnicht …

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Unter vergessen

 

In der Tiefe schlummert

schlummert eine Schicht

eine Schicht unter Vergessen

unter Vergessen der Kern

der Kern der bitter ist

bitter ist und ungewollt

 

Spuck ihn aus!

 

                           — Steffen Meyn (11.9.1991 – 19.9.2018)

 

Steffen Meyn war Journalist, Dokumentarfilmer und Künstler. Über die illegale Räumung des Hambacher Waldes, die im September 2018 von Armin Laschets Innenminister Reul auf Drängen des Braunkohlekonzerns RWE unter dem Stichwort „Rodungsfinale“ durchgeführt wurde, berichtete er aus nächster Nähe – aus den Baumkronen. Am 19. September vergaß er es in der Fülle der Eindrücke, sich zu sichern, und stürzte im Baumhausdorf „Beechtown“ zu Tode. Steffen, der sich auf Twitter „Vergissmeynnicht“ nannte, ist in der Tat unvergessen. Jedes Jahr im September versammeln sich in Beechtown Menschen, um seiner zu gedenken – in Schmerz, in Wut, in Liebe.

Steffens Gedicht „Unter vergessen“ veröffentlichen wir hier mit freundlicher Genehmigung seiner Mutter Elisabeth. Danke für die Kraft!

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Anwohnende schockiert: Bistum beschließt Entwidmung der Garzweiler-Kirchen

Bündnis fordert kulturelle Nutzung der Gebäude

Erkelenz (Pressemitteilung „Alle Dörfer bleiben“). Anwohnende der bedrohten Dörfer am Tagebau Garzweiler sind schockiert von der Entscheidung des Bistums Aachen, die Kirchen in Keyenberg und Kuckum zu entwidmen. Noch im März hatte das Bistum die vorzeitige Entwidmung mit Verweis auf einen möglichen Erhalt der Dörfer gestoppt. Nun entwidmet sie zwar die Kirchen, spricht sich aber weiter für deren Erhalt aus. Das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ fordert deshalb, dass sich die Kirche weiter für die bedrohten Dörfer einsetzt und eine kulturelle Weiternutzung der Kirchengebäude unterstützt.

„Es tut im Herzen weh, dass sich das Bistum Aachen ohne Rücksprache mit uns hier lebenden Menschen für die Entwidmung der Gotteshäuser entschieden hat“, so Helmut Kehrmann aus Keyenberg. „Schon seit Monaten wird uns der Zutritt grundlos verwehrt, dann wurden heimlich die Glocken der Keyenberger Kirche entnommen und nun wird ohne Not entwidmet?“

Nach der Entwidmung gehen die Kirchengebäude in den Besitz von RWE über. In seiner Stellungnahme spricht sich Bischof Dieser dafür aus, die Kirchen „in Zukunft zu Orten vielfältiger kultureller Angebote“ zu machen und verspricht Unterstützung für diejenigen, die bleiben wollen. „Ich hoffe sehr, dass sie Dörfer erhalten bleiben“, kommentiert Bischof Dieser in einer Pressemitteilung des Bistums Aachen.

„Wir nehmen Bischof Dieser beim Wort, was seinen Vorschlag für eine kulturelle Nutzung der Kirchen angeht und werden ihn nachdrücklich an seine versprochene Unterstützung erinnern“, meint Daniela Jansen aus Kuckum. „Wir können uns gut vorstellen, die alt-ehrwürdigen Gebäude in einen Konzertsaal oder eine Begegnungstätte mit angrenzendem Café zu verwandeln. Die Kirchen bleiben auf jeden Fall fester Bestandteil unserer Dörfer, daran ändert diese Entscheidung nichts.“

Zur Zeit werden die Kirchen von der Pfarrei Christkönig Erkelenz für Gläubige und Kulturinteressierte verschlossen gehalten. Das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ fordert, dass die Kirchen für alle Menschen offen zugänglich sind.

Nach der neuen Braunkohle-Leitentscheidung, die die Landesregierung von Armin Laschet im März diesen Jahres verabschiedet hat, soll erst im Jahr 2026 geprüft werden, ob die Dörfer Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich sowie Berverath tatsächlich abgebaggert werden. Die Entwicklungen der letzten Monate, wie das Urteil der Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz im April, sprechen dafür, dass der Kohleausstieg weitaus früher als 2038 abgeschlossen wird, und dass die Kirchen erhalten bleiben.