VERSCHWINDENDE ORTE oder WAS UNS RETTEN KANN: Eine musiktheatralische Choreografie über Macht und Widerstand

In VERSCHWINDENDE ORTE oder WAS UNS RETTEN KANN treffen Schauspiel und Choreografie auf Neue Musik und einen Laienchor. Die musiktheatralische Choreografie folgt den Spuren der Widerstandsbewegung gegen den Braunkohle-Abbau im Rheinland. Anhand von biografischen Erzählungen werden unterschiedliche Positionen von Macht und Ohnmacht aufgezeigt.
In den kommenden Jahren sollen 21 weitere Orte dem Braunkohleabbau weichen. Sie befinden sich im Abriss- und Umsiedlungsprozess. Der Entmündigung und vermeintlichen Machtlosigkeit der Umsiedler*innen steht die brachiale und hybride Realität der Macht des Tagebaus gegenüber. Dabei wirkt sich der Braunkohleabbau nicht nur auf das Schicksal der Menschen an diesen Orten aus, sondern steht paradigmatisch für den Verlust von Kontrolle und Stabilität. Wie äußert sich Macht und was tragen wir dazu bei, sie zu stützen? Wie entsteht Widerstand? Was hält der menschliche Körper aus? Wie (lange) kann ich meine Stimme erheben, bis sie gehört wird?
Neue Musik, Schauspiel, Choreografie und ein Laienchor aus dem Umsiedlungsgebiet treffen aufeinander und machen die Radikalität von Abwesenheit und Präsenz, von Vergessen und Erinnern hör- und erfahrbar. Die Kraft der Stimmen, Körper und Erinnerungen schafft eine Utopie der vermeintlich Schwächeren. Und diese Kraft zeigt, was sie gegenüber einer scheinbar unverrückbaren Macht alles vermag.
Mit einer Jahresförderung von über 100 Millionen Tonnen ist das Rheinland das bedeutendste deutsche Braunkohle-Abbaugebiet. Braunkohlebagger schaufeln sich auf mehr als 175.000 Hektar Fläche in die Erde, zerstören Ackerflächen, uralte Wälder, Gewässer und Siedlungen, um Energie und Strom zu generieren. Es gibt in Deutschland keinen größeren Eingriff in die Natur. Braunkohle ist mit Abstand der umweltschädlichste Energieträger, denn kein anderer Brennstoff verursacht mehr CO2-Ausstoß.
Mit Fiona Metscher (Schauspiel) und Ute Eisenhut (Gesang) | Chor Chorgemeinschaft Cäcilia Tenholt/Granterath/Hetzerath | Musiker Axel Lindner | Inszenierung Eva-Maria Baumeister | Dramaturgie Stawrula Panagiotaki, Nina Rühmeier | Komposition Oxana Omelchuck | Choreografie Sonia Franken | Ausstattung Lena Thelen | Produktionsleitung Eva Maria Müller/ littlebit GbR | Künstlerische Mitarbeit Anna Gaden | PR neurohr & andrä GbR
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW und das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste
Premiere 31. Oktober 2019, 19:30 Uhr in der Alten Feuerwache Köln, Melchiorstraße 3, 50670 Köln
Weitere Spieltermine in der Alten Feuerwache: 2./3. November / 13., 14. Dezember 2019
Spieltermine im FWT: 27., 28., 29. Februar 2020″

Einige Betroffene haben das Stück bereits gesehen und waren zu Tränen gerührt. Wenn Ihr das Projekt unterstützen möchtet, gibt es einen Crowdfunding-Link.