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Brandanschlag auf die Mahnwache am Hambacher Wald: Stand der Dinge & Soli-Aufruf

Liebe Hambi-Unterstützer*innen,
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Wir hatten uns ein friedliches Weihnachtsfest gewünscht, wollten einmal Pause vom Ringen im Konflikt um die Kohle machen, und dann das … Heute am frühen Morgen wurde vermutlich durch einen Brandanschlag das große Zelt der Mahnwache und der davor gelagerte Pavillon zerstört. Ich war gegen 9 Uhr vor Ort und habe dort die Kriminalpolizei zufällig getroffen. Mittlerweile wurden mindestens sieben Molotowcocktails gefunden – es scheint also der nächste Brandanschlag auf die Strukturen der Hambi-Bewegung gewesen zu sein.
Wir sind unsagbar froh, dass kein Mensch verletzt wurde. Die Person, die in der Nacht die Mahnwache besetzt hielt, war im weiter abseits stehenden Wohnwagen, hatte aber die Explosionen gehört, das Feuer gesehen und sofort die Feuerwehr gerufen. Herzlichen Dank für schnelles und umsichtiges Handeln.
Wie durch ein Wunder blieb übrigens die Gedenkstätte für Steffen Meyn nahezu unversehrt.
Was jetzt dringend benötigt wird: Ein neues, stabiles und rundum verschließbares Zelt, wo Spenden, wie Kleidung, Decken etc gesammelt und sortiert werden können. Bänke und Tische (Bierzeltgarnitur) und vor allem Geld, denn nach der Begutachtung der Brandursache werden hohe Kosten für die Entsorgung anfallen.
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Spenden bitte an:
Gemeinnütziges Konto:
IBAN DE03 3705 0299 0147 2708 03
BIC COKSDE33XXX
Kreissparkasse Köln
Kontoinhaber: Initiative Buirer für Buir
Stichwort: Mahnwache
Spendenquittung möglich
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Dringende Bitte: Wer die Menschen vor Ort besuchen möchte – BRANDORT BITTE NICHT BETRETEN – wir wollen, dass die Brandursache geklärt wird und ein entsprechendes Gutachten erstellt wird.
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Herzlichen Dank allen Unterstützer*innen für ihre Solidarität – und ja: Ein friedvolles Restfest und vor allem einen friedvollen Übergang in das neue Jahr!
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Andreas/Buirer für Buir
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(Fotos: Ron Weimann. Danke!)
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Verwaltungsgericht Aachen verschiebt Entscheidung über eine Räumung des Wiesencamps am Hambacher Wald auf April 2021

Das Verwaltungsgericht Aachen hatte den Termin zur Verkündung des Urteils über die Räumung des Wiesencamps auf Donnerstag, den 21. Januar 2021, bestimmt.

Noch Heiligabend 2020 hat das Gericht mit Postzustellungsurkunde bekanntgegeben, dass der bisherige Termin zur Urteilsverkündung aufgehoben und um rund drei Monate auf Freitag, den 16. April 2020, verlegt worden ist.

(Quelle: Kurt Claßen)

Ein Weihnachtsgeschenk von „Die Kirche(n) im Dorf lassen“

Weil die Pandemie zum Innehalten und Zuhausebleiben drängt, der Wunsch, etwas zu tun, aber dadurch nicht weniger wird … haben die regen Menschen von „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ etwas vorbereitet: Auch fast drei Jahre nach seiner Zerstörung bleibt der Immerather Dom unvergessen, zieht der Ort, an dem er gestanden hat, immer wieder Menschen an. Für alle, die dieses Symbol in ihrem Herzen tragen (und es vielleicht weitergeben möchten), entstand in liebevoller Kleinarbeit … der Immerather Dom zum selber Basteln.

Mit lieben Wünschen für ein schönes Jahres-Ende stellen wir Ihn Euch hier zum Download zur Verfügung und wünschen besinnliches Werkeln!

GESCHENK_ImmeratherDomZumSelberbasteln_KiDl.pdf

 

Entsetzen über erneute Baumfällungen durch RWE an der L277 direkt vor Keyenberg

Pressemitteilung des Bündnisses „Alle Dörfer bleiben“, Erkelenz: Der Kohlekonzern RWE hat heute morgen begonnen, Bäume direkt vor dem bedrohten Ort Keyenberg am Tagebau Garzweiler zu roden. Erst gestern war bekannt geworden, dass das Bundeswirtschaftsministerium ein Gutachten zurückgehalten hatte, nachdem Keyenberg sowie vier weitere bedrohte Dörfer in der Region gerettet werden können. Mit der Fällung von Bäumen an der ehemaligen L277 fällt der letzte Sichtschutz zwischen Keyenberg und dem Tagebau.

Sabine Caspers aus Keyenberg ist entsetzt: „Wir sind hier im Dorf durch den Tagebau ohnehin täglich der Belastung durch Lärm, Verkehr und Feinstaub ausgesetzt. Dass RWE jetzt kurz vor Weihnachten ein paar hundert Meter vor meinem Haus erneut mit Rodungsarbeiten beginnt, ist unfassbar. Dabei ist durch das Gutachten seit gestern doch klar, dass Keyenberg und die anderen Dörfer bleiben können!“

Gestern, am 16.12.2020, war öffentlich geworden, dass das Wirtschaftsministerium über ein Jahr lang eine Studie der Forschngsinstitute BET und EY unter Verschluss hielt, nach der ein Erhalt von fünf Garzweiler-Dörfern und der Ortschaft Mühlrose in der Lausitz möglich ist. Die Ergebnisse der Studie wurden dadurch nicht bei der Verabschiedung des Kohleausstiegsgesetzes berücksichtigt. Das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ fordert wegen dieser Täuschung des Parlaments den Rücktritt von Bundeswirtschaftsminister Altmaier und eine Neuverhandlung des Kohlegesetzes, um den Erhalt der Dörfer sicherzustellen.

David Dresen vom Bündnis „Alle Dörfer Bleiben“ stellt klar: „RWE fühlt sich offenbar durch die neue Sachlage in die Ecke gedrängt und schlägt nun verzweifelt um sich. Doch seit gestern ist endgültig klar, dass unsere Dörfer bleiben können. Wir bleiben hier und sind entschlossener denn je, den Garzweiler Tagebau in die Schranken zu weisen!“

RWE begann bereits Ende Juli unter dem Protest von Dorfbewohner*innen und Klimaschützer*innen, die Landstraße 277 zu zerstören. Im November begannen unmittelbar nach Beginn des zweiten Corona-Lockdowns die Rodungen eines Großteils der Baumallee an der Straße. Das bedeutete die Zerstörung einer wichtigen Sichtschutzlinie zwischen dem Tagebau und dem Zuhause der von der Zwangsumsiedlung bedrohten Menschen. Die Bäume direkt vor Keyenberg wurden dabei zunächst stehen gelassen – dies ändert sich offenbar mit dem heutigen Tag.