„Leben statt Leerstand“ – drei Tage Kultur an der Kante

Erkelenz. 12.08.2025 „Was wäre wenn wir Leben in den Leerstand bringen?“ Das fragten sich Menschen aus dem Bündnis Alle Dörfer Bleiben im Sommer 2023. Die Antwort liefern sie jetzt: Am 29. und 30. August steigt das Festival „Kultur an der Kante“ in den Dörfern am Tagebau Garzweiler. Unter dem Motto „Leben statt Leerstand“ möchten die Veranstalter die vor dem Bagger geretteten Dörfern feiern und Perspektiven und Potenzial aufzeigen.

„Hier ist so viel Schönheit und tolle Substanz, aber wir haben den Eindruck, dass die Prozesse zur Wiederbelebung der Dörfer an den Menschen vorbeigehen. Wir wünschen uns echte Beteiligung für Menschen, die dringend Wohnraum suchen oder wieder herziehen möchten, aber kaum eine Chance dazu bekommen“, kritisiert Alexandra Brüne vom Bündnis Alle Dörfer bleiben. „Mit dem Festival möchten wir zeigen, dass es hier auch ‚Wiederbelebung von unten‘ gibt. Wir laden Alle ein, mit uns zu essen, zu tanzen und Infos auszutauschen. Bei unserem Erzählcafe am Samstag den 30.8. freuen wir uns auf den Besuch von Jens Hausner aus Pödelwitz im Mitteldeutschen Revier, einem schon länger geretteten Dorf, in dem Zukunft bereits aktiv gestaltet wird.“

Am Freitagabend gibt es als Auftakt ein Konzert „Klangprojekt Landna(h)me“ in der Kapelle Berverath. Der Samstag wartet mit einem bunten Programm auf zwei Bühnen in Berverath und Wanlo auf.  Neben dem Erzählcafe und mehreren musikalischen Live-Acts, u.a. mit Eight Feet Fine, ermöglicht die Gruppe „sit n skate“ einen Einblick in den Parasport. Es bietet sich auch die Möglichkeit, sich selbst einmal in den Rollstuhl zu setzen und einen kleinen Parcours auszuprobieren.

Am Sonntag lädt die Mahnwache in Manheim am Tagebau Hambach zu einem „Zeitreise-Spaziergang“ mit anschließender Live-Musik ein, ehe das Festival mit einer Filmvorführung im Cafe Nr 5 in Berverath seinen Abschluss findet.

Mehr Infos unter www.kultur-an-der-kante.de

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Pressemitteilung der Mahnwache Lützerath lebt:

„Manheim darf nicht für den Profit von RWE abgebaggert werden“, ist die Meinung einer Besucherin an der Mahnwache in Manheim. Sie steht an dem Ort, der nicht für Braunkohle, sondern für Kies und Schotter von der Landkarte verschwinden soll. RWE benötigt den Abraum für die Stabilisierung der Abbaukante und für die Errichtung des Yachthafens vor Elsdorf. Warum wird dann der bereits gewonnene Abraum gewinnbringend verkauft? Warum glaubt man an das Märchen eines wundervollen See, woher soll das Wasser für dessen Befüllung kommen? Es gibt andere Lösungen, die aber nicht so gewinnbringend für RWE sind, und deshalb soll dieser Ort zerstört werden.

„Dieser Ort kann mit seiner wunderschönen Kirche wiederbelebt werden, wie auch die anderen Dörfer im Rheinischen Braunkohlerevier“, äußert sich Sabine Schur von der Mahnwache. „Aus dem Beschluss ‚Hambi bleibt‘ müssen Taten folgen, das heißt die Bagger müssen vor dem Manheimer Loch endlich stehen bleiben, die Zerstörung von Natur beendet und die Dörfer wiederbelebt werden.“

Aus diesem Anlass beteidigen wir uns an dem Festival „Kultur an der Kante – Leben statt Leerstand“ mit einer Zeitreise durch Manheim am Sonntag 31.08.2025, Treffpunkt an der Kirche ab 11:30 Uhr. Nach einem spannenden und informativen Spaziergang laden wir zum Austausch an die Mahnwache ein.

Am Nachmittag finden Konzerte sowie Workshops statt.

Wir freuen uns auf einen regen Austausch.

Mehr Infos unter www.kultur-an-der-kante.de

Für Presseanfragen stehen wir gerne zur Verfügung und freuen uns über eine detaillierte Berichterstattung.

Pressekontakt: Blanche Schwanke, mahnwache_luetzerath[at]riseup.net