Aufruf: Lützerath und Bäume an der L277 retten – für Klimagerechtigkeit weltweit

Es gibt viele Orte auf dieser Welt, an denen der Kampf um (Klima-)Gerechtigkeit dringend nötig ist. Die griechischen Inseln, wo nach dem Brand in Moria tausende obdachlose Geflüchtete nach einem sicheren Platz zum Leben suchen, Waldbrände in Kalifornien, der durch eine Autobahn bedrohte Dannenröder Wald, Abrisse in Mühlrose in der Lausitz, und auch hier im Rheinland geht die Zerstörung weiter.

Wir haben aktuelle Hinweise darauf, dass die Bäume an der L277 in diesem Herbst gefällt werden sollen. Sie sind die Linie, die die Dörfer noch von der Grube trennt. Die Fällarbeiten können ab dem 1. Oktober beginnen. Außerdem gehen wir davon aus, dass ab diesem Herbst auch Häuser in Lützerath, einem der Dörfer, abgerissen werden.

Leider wissen wir nicht, wann die Fällungen und Abrisse genau stattfinden werden. Falls ihr Hinweise oder genauere Informationen dazu habt, meldet euch gerne per mail bei uns (info[at]alle-doerfer-bleiben.de – auch verschlüsselt möglich).

Wir sind dankbar für die vielen unterschiedlichen Aktionen vor unseren Dörfern, die in den letzten Wochen stattgefunden haben – eure Solidarität gibt uns viel Kraft und Hoffnung.

Wir freuen uns auch diesmal, wenn ihr euch vorbereitet, um selbst organisiert in Aktion zu treten, und wir uns so der Zerstörung gemeinsam in den Weg stellen.

Aktuelle Infos von vor Ort findet ihr auf unserem Twitter-Account.

Die Mahnwache in Lützerath ist eine gute erste Anlaufstelle für die Vernetzung der Klimagerechtigkeitsbewegung vor Ort. Sie ist aber kein Ort für ungehorsame Aktionen.

Während des Aktionswochenendes von Ende Gelände im Rheinland beteiligen wir uns an der Demo von Fridays for future am Samstag um 12 Uhr ab Hochneukirch. Kommt gerne dazu und macht mit uns gemeinsam ein weiteres mal deutlich, dass die Kohle unter unseren Dörfer im Boden bleiben muss.

Es gibt viele Orte auf dieser Welt, an denen der Kampf um (Klima-)Gerechtigkeit dringend nötig ist – und sie sind miteinander verbunden. Die Verbrennung von Kohle, der Ausbau von Autobahnen heizen den Klimawandel an und führen somit zu mehr Waldbränden und Extremwetterereignissen. Besonders betroffen sind oft Menschen, beispielsweise im globalen Süden, die selbst den Klimawandel nicht verursacht haben. Ihre Lebensgrundlagen werden zerstört, so dass sie teilweise gezwungen sind, ihr Zuhause zu verlassen. Einige von ihnen machen sich auf gefährlichen Fluchtrouten auf den Weg nach Europa und finden, wie in Moria, keinen sicheren Ort zum Leben, sondern werden menschenverachtenden Bedingungen ausgesetzt.

Dieser Klimawandel wird hier gemacht! Die Verbrennung von Kohle im Rheinland ist die größte CO2-Quelle Europas. Deswegen stellen wir uns hier der Klimazerstörung entgegen und sagen:

Alle Dörfer bleiben! Die Kohle bleibt im Boden!

Aufgrund des Klimawandels nimmt zusätzlich die Wasserknappheit katastrophale Ausmaße an. Die Tagebaue entziehen hier den besten Ackerböden Deutschlands und vielen Trinkwasserbrunnen das lebenswichtige Grundwasser. Der weltweite Kampf ums Süßwasser hat lange schon begonnen.

Für ein lebenswertes Leben hier und weltweit

Alle Dörfer bleiben – Rheinland