Eine Reise im Rheinischen Braunkohlenrevier — Filmtrilogie von Susanne Fasbender über fossiles Wirtschaften, Braunkohle, Klimapolitik und den Widerstand im Rheinischen Revier,
Schlagwort: Dokumentation
Filmpremiere „Guardians of the Earth“
„Guardians of the Earth“ ist ein aufrüttelnder Dokumentarfilm über den Klimawandel und die Rettung unserer Spezies. Regisseur Filip Antoni Malinowski drehte 2015 exklusiv hinter den Kulissen der revolutionären Weltklimakonferenz von Paris und hat daraus einen elektrisierenden Polit-Thriller mit hypnotisch-treibender Musik von Nils Frahm gemacht.
In nur elf Tagen sollen sich in Paris Vertreter aus 195 Ländern auf das erste globale Abkommen gegen den Klimawandel einigen. Ein Vertrag, der jeden Menschen auf der Erde, lebend oder ungeboren, beeinflussen wird. Dieser einzigartige Einblick ist ein Zeugnis heftigster Interessenkonflikte: Reich gegen Arm, Opfer gegen Profiteure des Klimawandels. Was sind das für Menschen, die über die Zukunft unseres Planeten entscheiden? Wer ist Superheld und wer Superschurke? Christiana Figueres, Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention, stehen Tränen in den Augen angesichts der Kaltherzigkeit, mit der so viele über den Klimawandel sprechen. Und über allem schwebt bereits bedrohlich der Off-Kommentar des späteren US-Präsidenten Donald Trump: Ein globales Klimaabkommen? – »One of the dumbest things I’ve ever seen«.
Die nächste Runde in diesem Konflikt ist die Weltklimakonferenz im Dezember 2018 im polnischen Kattowitz. „Guardians of the Earth“ ist ein wichtiges Zeitdokument und liefert entscheidende Impulse zur Diskussion.
Kartenvorbestellungen für die Premiere: +49 (0) 228 / 46 97 90
Der Film startet am 31. Mai in den deutschen Kinos.
Ausstrahlung der Dokumentation „Braunkohle gegen Heimat“ im WDR-TV
Mitten im Rheinland frisst sich ein gigantischer Krater durch die Landschaft. Es ist das größte Loch Europas. Um Braunkohle zu gewinnen, verschlingt der Tagebau Garzweiler Wälder, Felder und Dörfer. Er prägt das Schicksal einer ganzen Region. Im Tagebau Garzweiler, einem von drei Großtagebauen im rheinischen Braunkohlerevier zwischen Aachen, Düsseldorf und Köln, arbeiten die größten beweglichen Maschinen der Welt. Rund um die Uhr nagen die gewaltigen Bagger am rheinischen Boden: Jedes Jahr wandert der Tagebau rund 300 Meter weiter. Die Braunkohle, die im Auftrag des Energiekonzerns RWE in bis zu 230 Meter Tiefe abgebaut wird, wandert direkt in eins der Kraftwerke der Region, wo sie zur Stromgewinnung verfeuert wird – und dabei große Mengen CO2 produziert. Der Tagebau bestimmt maßgeblich das Gesicht der Region und das Leben der Menschen, die hier wohnen. Er gibt Tausenden Menschen Arbeit, trifft aber seit Jahren auch auf Protest und Widerstand von Umweltaktivisten. Vor allem aber nimmt „das große Loch“, wie es hier genannt wird, vielen Bewohnern die Heimat, weil ihre Dörfer dem Tagebau weichen müssen. Immerhin 35.000 Menschen mussten seit den fünfziger Jahren ihre Häuser aufgeben und an neue Standorte umsiedeln. Dort, wo die gewaltigen Bagger mit dem Kohleabbau fertig sind, entsteht auf der Industriebrache eine neue künstliche Landschaft. Es ist die Aufgabe der Rekultivierer von RWE, in gigantischem Umfang neue Wiesen, Äcker und Waldflächen anzulegen, damit auf dem neuen Boden wieder Landwirtschaft betrieben werden kann und eine lebendige Vielfalt von Pflanzen und Tieren heimisch wird. Und die Zukunftspläne? Wenn eines Tages – nach heutigem Stand im Jahr 2045 – der Braunkohleabbau endgültig beendet wird, dann soll aus der Tagebauregion eine gigantische Seen – und Naherholungslandschaft werden. Mit Wasser aus dem Rhein, das über Jahrzehnte hierher umgeleitet werden müsste, würde in Hambach der zweitgrößte See Deutschlands entstehen – an Wassermenge übertroffen nur vom Bodensee. Das „große Loch“ ist eine Herausforderung für alle, die hier leben und arbeiten: Bergbauingenieure und Baggerführer, die die gewaltige Logistik des Kohleabbaus steuern, Bewohner der Region, die den Verlust ihrer Dörfer und die Umsiedlung in neu entstehende Ortschaften meistern müssen, Archäologen, die die vielfältigen Überreste vergangener Zeiten nicht retten, sondern nur dokumentieren können, Naturschützer und Biologen, die sich um die Qualität der Landschaft kümmern, die nach dem Abbau der Kohle entsteht. Die Dokumentation zeigt einige dieser Menschen, die jeden Tag um Gegenwart und Zukunft dieser Landschaft ringen.