Petition & Plakataktion: Keine Entwidmung der Garzweiler-Kirchen!

(Pressemitteilung.) Die Initiative ‚Die Kirche(n) im Dorf lassen‘ reagiert nun mit einer Plakataktion im Raum Aachen, Düren, Heinsberg und Mönchengladbach sowie einer Unterschriften-Petition auf die zunehmende Bedrohung der Dörfer am Rand des Tagebau Garzweiler durch den Braunkohleabbau. Der Braunkohlebagger steht 200m vor Erkelenz-Keyenberg, und RWE nutzt die Corona-Krise, um weiter Fakten zu schaffen, indem der Abriss der Dörfer vorangetrieben wird. Gerade in dieser Situation brauchen Menschen die Kirche an ihrer Seite. Aber die Kirchen von Keyenberg und Kuckum sowie die Kapelle in Berverath wurden bereits an RWE verkauft. Dies geschah gegen den erklärten Willen Tausender, die den Erhalt der Kirchen wünschen. Jetzt drohen Schließung, Entwidmung und Abriss.

„Als Initiative ‚Die Kirche(n) im Dorf lassen‘ setzten wir dem entgegen: Kirchen sind wichtige Orte von Gemeinschaft, Erinnerung und Zuversicht. Deshalb braucht es dringend eine verbindliche Zusage vom Bistum Aachen, dass die Kirchen im Braunkohlerevier nicht entwidmet werden. Vielmehr sollten wir als ChristInnen jetzt jene Menschen unterstützen, die für den Erhalt der Dörfer kämpfen und damit auch grundsätzlich für Klimagerechtigkeit und Widerstand gegen die Umweltzerstörung einstehen“, so Dr. Julia Lis, Theologin im Institut für Theologie und Politik in Münster und Aktive bei der Initiative ‚Die Kirche(n) im Dorf lassen‘. „Wir haben nun eine Petition ins Leben gerufen, damit möglichst viele sich diesem Protest und dem Appell an die Deutsche Bischofskonferenz sowie das Bistum Aachen anschließen – nicht nur durch ihre Unterschrift.“

Auf den Plakaten wird der schmerzende Gegensatz zwischen einer Sicherheit und Zuversicht bietenden Kirche und dem Anblick ihrer Zerstörung in aller Deutlichkeit sichtbar. Sie weisen auf die Tragweite der von Seiten der katholischen Kirche vollzogenen Aufgabe der Kirchen und Dörfer hin, mit der eine langfristige Fortsetzung des Kohleabbaus in Kauf genommen wird. „Wir hoffen, dass die katholischen Bischöfe in Aachen und Köln ihre große Chance erkennen, in Zeiten schwindender Glaubwürdigkeit und allgemeiner Verunsicherung mit einer eindeutigen Positionierung für den Erhalt unserer Schöpfung wieder zu einem Rückhalt im Leben der Menschen zu werden“, so Reinhard Noffke, Engagierter bei ‚Die Kirche(n) im Dorf lassen‘. „Es geht nicht um die monetäre Vergütung von Kirchenimmobilien, sondern um den Schutz unserer Lebensgrundlagen, den Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato Si` eindringlich angemahnt hat.“