Das Ende der Kohle(kommission) und die Zukunft der Klimabewegung

2018 brachte die Losung „Hambi Bleibt“ zehntausende Menschen bundesweit auf die Straße. Für 2019 stehen weitere Herausforderungen an: In umsiedlungsbedrohten Dörfern regt sich Widerstand, Steinkohle wird als neokolonialer Brennstoff kritisiert und für weitere Sektoren wie Landwirtschaft und Mobilität gründen sich erste Klimagerechtigkeitskampagnen.

Gleichzeitig neigt sich die Arbeit der Kohlekommission der Bundesregierung dem Ende zu. Und immernoch schreitet der Klimawandel voran und eine breite Mehrheit der Bevölkerung will einen schnellen Kohleausstieg. Wir wollen das Jahr 2019 hierzu mit einer spannenden Podiumsdiskussion in Bonn eröffnen:

Zum Ende der Kohle(kommission) und der Zukunft der Klimabewegung diskutieren

– Antje Grothus (Mitglied der Kohlekommission und aktiv bei der Initiative „Buirer für Buir)
– David Dresen (umsiedlungsbetroffener aus Kuckum und Sprecher des bundesweiten Bündnisses „Alle Dörfer Bleiben“)
– eine Aktivistin der Gruppe ausgeCO2hlt.

Die Veranstaltung kostet keinen Eintritt. Die Alte VHS befindet sich in der Kasernenstraße 50 in Bonn. Der Veranstaltungssaal ist über eine fünfstufige Treppe zu erreichen. Bringt gerne Kinder mit!
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, aber wir können vor Ort hoffentlich Flüsterübersetzung bereitstellen.

Arbeit – Umwelt – Energie: Kohlegespräche im Nell-Breuning-Haus / mit Antje Grothus

Antje Grothus („Buirer für Buir“; Mitglied der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung / Kohlekommission)

Mit der Räumung der Baumhäuser im Hambacher Forst, dem Urteil des Oberverwaltungsgerichtes  Münster und der Großdemonstration von Klimaschützer*innen ist die öffentliche Debatte um die Braunkohle, die Klimapolitik und regionale Industriepolitik rauher geworden. Insbesondere in den sozialen Netzwerken herrscht ein eskalierender Umgangston. Diese Entwicklung nehmen wir als Bildungszentrum, das sich als Lernort für Arbeit und Menschenwürde versteht, zum Anlass für einen Beitrag  zur Versachlichung der Debatte und zum direkten Gespräch.In unseren Kohlegesprächen bekommt jeweils eine Vertreter*in die Möglichkeit die eigene Sichtweise zu Arbeit-Umwelt-Energie zu erläutern und mit engagierten  Bürger*innen zu diskutieren. Der aufrichtige Dialog und ein menschlicher Umgang liegen uns dabei am Herzen. Ende des letzten Jahrhunderts haben das Nell-Breuning-Haus, die KAB und das Bistum engagiert das Ende des Steinkohlebergbaus in der Aachener Region begleitet. Das Nell-Breuning-Haus war ein Versammlungsort für Betriebsräte, regionale Initiativen, Kirchenvertreter*innen sowie an der Zukunft der Region interessierte Gruppen. Daran wollen wir mit der Gesprächsreihe „Kohlegespräche“ anknüpfen –  wissend, dass wir alle nur gemeinsam im politischen Dialog die Zukunft der Region gestalten können.

Weitere Gesprächsabende werden folgen u.a. mit Vertreter*innen der Gewerkschaft IGBCE, von Energiewirtschaft und Wissenschaft.

Mittwochswerkstatt: Rheinisches Braunkohlerevier – Wie soll das Leben in unserer Region in Zukunft aussehen?

Referenten: Andreas Büttgen, Antje Grothus (Mitglied der „Kohlekommission“) und Jutta Schnütgen-Weber

Worum geht es?
Im Koordinierungskreis Strukturwandel haben sich Vertreter von über zwanzig Organisationen der Zivilgesellschaft zusammengefunden, um diese Frage gemeinsam zu beantworten. Entstanden ist so das Konzept „Lebensraum Rheinisches Revier – gutes Leben und gute Arbeit“.
Anhand von acht Leitlinien wird darin eine Vision entworfen, die auf der Vernetzung wesentlicher Bereiche unseres Lebens basiert. Der Strukturwandel wird dabei als Chance verstanden, das Rheinische Revier für die Zukunft so aufzustellen, dass ein gutes und nachhaltiges Leben in Einklang mit den im Pariser Klimaschutzabkommen definierten Zielen möglich ist.

Dieses Konzept, welches auch Eingang in den Zwischenbericht Strukturwandel der „Kohlekommission“ gefunden hat, werden Ihnen Andreas Büttgen, Antje Grothus und Jutta Schnütgen-Weber im Rahmen der Mittwochswerkstatt vorstellen.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.