Unräumbar Festival in Lützerath (bis 5.11.)

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Greenpeace-Aktivist:innen markieren die 1,5-Grad-Grenze vor Lützerath

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Erkelenz. Zum Auftakt der Weltklimakonferenz in Glasgow ruft das Bündnis „Alle Dörfer Bleiben“ gemeinsam mit „Fridays For Future“ und der Initiative „Lützerath Lebt“ dazu auf, sich bei einer Demonstration am 31. Oktober schützend vor Lützerath zu stellen. Bereits einen Tag später plant der Kohlekonzern RWE mit Unterstützung der NRW-Landesregierung, den Landwirt Eckardt Heukamp vorzeitig zu enteignen und das Dorf im Anschluss abzureißen. Dabei stehen die juristischen Entscheidungen über die Enteignung noch aus – wie auch die Beratungen der neuen Bundesregierung über einen früheren Kohleausstieg.„Während Regierungen ab heute auf der Weltklimakonferenz in Glasgow um wirkungsvolleren Klimaschutz ringen, sollen hier in Deutschland unsere Dörfer für Braunkohle und unser Klima für Profite zerstört werden“, so Anwohnerin Alexandra Brüne aus Holzweiler. „Klimazerstörung Made in Germany – das lassen wir nicht weiter zu! Gemeinsam mit tausenden Menschen verteidigen wir das Pariser Klimaabkommen und die 1,5 Grad Grenze vor Lützerath.“

Bereits am Tag nach der Demonstration, dem 1. November, will der Kohlekonzern RWE den Hof des letzten Landwirtes von Lützerath, Eckardt Heukamp, in Besitz nehmen. Der Konzern könnte mit dieser „vorzeitigen Besitzeinweisung“ Bäume roden und Heukamps Häuser abreißen, noch bevor das Gerichtsverfahren über die Rechtmäßigkeit von Heukamps Enteignung begonnen hat. Über einen Eilantrag Heukamps gegen die vorzeitige Besitzeinweisung muss derzeit das Oberverwaltungsgericht Münster entscheiden.

Treffpunkt für die Großdemonstration ist ab 12 Uhr im bedrohten Lützerath. Als Redner*innen auf der Demonstration werden u.a. der Träger des Alternativen Nobelpreises Vladimir Slivak, die Fridays For Future Aktivistin Carla Reemtsma und der kolumbianische Steinkohle-Aktivist Juan Pablo Gutierrez erwartet. Nach der Auftaktkundgebung wird die Demonstration mit dem Waldpädagogen Michael Zobel durch Lützerath und das zerstörte Immerath ziehen. Von den Bahnhöfen Erkelenz, Hochneukirch, Köln-Ehrenfeld und Aachen sind Shuttlebusse geplant. In Lützerath findet noch bis zum Freitag den 5. November das „Unräumbar“-Festival statt, mit zahlreichen Workshops, Konzerten und Aktionen.

#### Update 28.10. ####

Ab morgen geht’s los im Rheinland mit dem Unräumbarfestival! Am Sonntag wird der Höhepunkt des ganzen Protestwochenende mit einer großen Demo stattfinden, die wir gemeinsam mit Fridays For Future und Alle Dörfer bleiben organisieren. Es wird auch einen großen Greenpeace Block geben! Kommt alle am Sonntag (oder das ganze Wochenende) ins Rheinland und lasst uns unseren Protest gegen RWE laut und deutlich in die Öffentlichkeit tragen!

Falls ihr nicht ins Rheinland kommen könnt, könnt ihr trotzdem aktiv werden und eure Solidarität mit den Aktivist:innen vor Ort zeigen. Ein Briefing dazu findet ihr unten im Anhang.

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Die Protestbewegung in Lützerath rund um den Hof vom Bauern Eckardt Heukamp wächst stetig von Tag zu Tag. Mehrere hundert Aktivist:innen haben sich mittlerweile dort versammelt und wohnen in Zelten und Baumhäusern, um Widerstand gegen den geplanten Abriss von Lützerath zu leisten.

Das Dorf soll für den Profit des Großkonzerns RWE zerstört werden, die darunter liegenden Braunkohle Reservoire will der Kohle Gigant für die Energiegewinnung abbaggern. Während die Grünen, FDP und SPD noch mitten in Koalitionsverhandlungen stecken, will RWE Fakten schaffen..und das kann quasi jederzeit passieren!

In Lützerath verläuft jedoch die 1,5 Grad Grenze – das hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (Download s.u.)  belegt. Lützerath und die anderen bedrohten Dörfer am Tagebau müssen erhalten bleiben und die Kohle im Boden bleiben, damit Deutschland die Pariser Klimaziele einhalten kann.“

Vor Ort steht mittlerweile ein richtiges Camp mit einer guten Infrastruktur: es gibt eine Küche, die für alle Aktivist:innen vor Ort kocht, Platz für Zelte, Toiletten und vieles mehr.

Lasst uns diese Bewegung richtig groß machen und unterstützen! Deutschland und die ganze Welt muss erfahren, dass RWE gegen das Pariser Klimaabkommen verstoßen will und und noch schnell bevor die nächste Bundesregierung steht ein Dorf dem Boden gleich machen. Kommt alle nach Lützerath und lasst uns ein deutliches Zeichen gegen Kohle und für das Klima setzen!

Das könnt ihr tun:

  • Unterschreibt unseren Appell an SPD, FDP und Grüne und teilt die Petition über eure Kanäle Wir wollen die Petition schnellstmöglich überreichen und bis dahin noch ordentlich Unterschriften sammeln! Fragt auch eure Freunde, Verwandten und Bekannten, ob sie die Petition unterschreiben können, jede Stimme zählt! 
  • Macht über Social Media (Greenpeace Kanäle und/oder eigene Kanäle) aufmerksam auf die Bewegung in Lützerath. Die ganze Welt muss erfahren, was RWE plant und was grade dort passiert. Nur wenn der Widerstand groß genug ist, können wir die Bagger noch rechtzeitig stoppen! Wir haben für euch Share Pics für Social Media Kanäle vorbereitet, die findet ihr hier unten im Anhang zum Downloaden. Verlinkt die Petition bei euren Posts und verwendet die Hashtags #Luetzerathbleibt, #klimakrise, #nrwe, #Lützerathbleibt, #lützerath 
  • Kommt zum Unräumbar Festival nach Lützerath vom 29. bis 31.10. und meldet euch zu dieser Greenwire Veranstaltung an, um über Updates informiert zu werden 
  • Bestellt und verteilt Mobilisierungsmaterial
  • Zeigt online eure Solidarität mit den Aktivist:innen vor Ort! Macht dazu in eurer Stadt Soli-Fotos und Videos.
  • Kommt zum Unräumbar Festival und zur Demo am 31.10. ins Rheinland! 

Was genau passiert beim Unräumbar Festival?

Ab dem 29.10. gibt es Workshops, Skill Shares, Vorträge und vieles mehr zu den Themen Anti-Rassismus, Queer-Feminismus, Transformationsstrategien und Klimagerechtigkeit. Abends wird es auch Musik geben, ein kleines Festival eben :). Das Festival geht bis zum 05. November und ihr könnt so lange bleiben wie ihr wollt. Ab dem 1. November jedoch können jederzeit die Bagger anrollen.

Verpflegung

Es gibt eine VoKü (Volksküche) vor Ort, die für alle Aktivist:innen kocht. Bei der Küche kann jede:r mithelfen. Der Bauer Eckardt Heukamp sorgt selbst für eine hervorragende Kaffeeversorgung der Aktivist:innen. Bringt euch trotzdem am besten ein paar Snacks mit.

Mitbringen

Auf jeden Fall einen sehr guten Schlafsack und eine Isomatte, Zelt und warme Kleidung, denn Ende Oktober kann es richtig kalt und nass werden.

Was ist am 31.10. geplant?

Seit einigen Wochen finden jeden Sonntag Dorfspaziergänge statt. Am 31.10. soll der Dorfspaziergang richtig groß werden und als eine Demo zusammen mit FFF, Alle Dörfer bleiben und weiteren Akteuren unseren Protest in die Öffentlichkeit tragen. Wir wollen mehrere tausend Menschen an dem Tag ins Rheinland mobiliseren und brauchen dafür eure Unterstützung! Es wird an dem Tag auch Shuttlebusse zum Aktionsort geben und ein Programm. Wir werden als Greenpeace Block an der Demo teilnehmen, bringt daher auch eure Greenpeace Jacken mit. Mehr Infos dazu folgen hier in Kürze.

Und Wo?

In Lützerath im Rheinland (ZAD Rheinland)

Transport
Es gibt kostenlose Shuttlebusse von Erkelenz und Hochneukirch nach Lützerath und zurück.

Hinfahrt
Bus 1 10:00 ab Bhf. Ehrenfeld (Ehrenfeldgürtel 112) nach Lützerath
(bei weniger als 15 Leute mit Zwischenstopp am Bhf. Hochneukirch).
Danach Shuttle ab Bhf. Hochneukirch nach Lützerath bis 12:30 Uhr
Bus 2 ab 11:00 Shuttle ab Bhf. Hochneukirch nach Lützerath Shuttle bis 12:30
Bus 3 ab 10:25 Shuttle ab Bhf. Erkelenz nach Lützerath Shuttle bis 12:15
Bus 4 ab 10:25 Shuttle ab Bhf. Erkelenz nach Lützerath Shuttle bis 12:15

Rückfahrt
Bus 1 ab 15:15 Shuttle zum Bhf. Hochneukirch bis 16:00
Danach ca 16:15 bis 16:30 ab Lützerath nach Köln Ehrenfeld
Bus 2 ab 15:15 Shuttle zum Bhf. Hochneukirch bis ca 16:45
Bus 3 ab 15:15 Shuttle zum Bhf. Erkelenz bis ca 16:45
Bus 4 ab 15:15 Shuttle zum Bhf. Erkelenz bis ca 16:45

Ablauf
Die NRW-weite Demonstration beginnt um 12 Uhr. Sie eröffnet mit einer Auftaktkundgebung direkt in Lützerath und endet nach einem Dorfspaziergang durch Lützerath und Immerath wieder dort mit einer Abschlusskundgebung. Wir werden einen Greenpeace Block bilden, bringt also am besten eure Greenpeace Jacken mit. Banner und Schilder bringen wir aus Hamburg mit. Wir werden auch einige größere Demotools dabei haben.

Programm
Es wird ein buntes Programm mit Rede- und Musikbeiträgen geben.
Redner:innen sind:
– Vladimir Slivyak (russicher Umweltaktivist und Gewinner der Alternativen Nobelpreises)
– Juan Pablo Gutierrez (kolumbianischer Aktivist)
– Eckardt Heukamp (Bewohner von Lützerath und Bauer)
– Carla Reemtsma (Aktivistin bei Fridays for Future)
– Aktivisti aus Lützerath (TBA)

 

Lützerath. Mit einer symbolischen roten Linie zwischen der Ortschaft Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen protestieren 35 Greenpeace-Aktivist:innen heute seit den frühen Morgenstunden gegen die drohende Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE.

Auf der Landstraße 277 haben sie eine 150 Meter lange von Feuer gesäumte rote Stoffbahn ausgelegt. In der Mitte des Stoffs steht “1,5°C LIMIT”, auf Transparenten ist “1,5°C heißt: Lützerath bleibt!” zu lesen. RWE plant, Lützerath und weitere fünf Dörfer abzureißen, um den Tagebau zu erweitern. Damit Deutschland seinen Beitrag zur Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad einhalten kann, darf die Kohle unter diesem Gebiet nicht mehr gefördert werden, berechnet eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Wenn es die verhandelnden Parteien in Berlin mit ihren Klimaschutzversprechen ernst meinen, dann ziehen sie den Kohleausstieg verbindlich auf spätestens 2030 vor“, sagt Bastian Neuwirth, Klimaexperte von Greenpeace. „Wer die Klimakrise bremsen will, darf die Zerstörung von Dörfern für den Klimakiller Braunkohle nicht mehr zulassen“.

Im schottischen Glasgow beginnt heute die 26. UN-Klimakonferenz (COP26), bei der es um weitere Schritte geht, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Jüngste UN-Berechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass alle internationalen Anstrengungen zusammengefasst längst noch nicht ausreichen, um die Erderhitzung auf unter 2, geschweige denn 1,5 Grad zu begrenzen. Selbst wenn alle Länder ihre bisher vorgelegten nationalen Klimapläne umsetzen, würde sich dem Bericht zufolge die Erde bis zum Ende des Jahrhunderts um 2,7 Grad erhitzen.

Auch mit dem von der scheidenden Bundesregierung im Sommer beschlossenen Klimaschutzgesetz lassen sich die Pariser Ziele noch immer nicht einhalten. Das Analyseprojekt Climate Action Tracker (CAT) stellte Deutschland in seinem weltweiten Ranking zur Einhaltung der Klimaziele im September das Zertifikat „ungenügend“ aus. „In Glasgow wird verhandelt, in Lützerath entschieden“, so Neuwirth. „Will Deutschland international Glaubwürdigkeit beweisen, muss die neue Bundesregierung beim Klimaschutz sofort liefern. Das heißt im ersten Schritt: die Kohlebagger vor Lützerath stoppen.“

Lützerath. Rund 5000 Menschen protestieren zur Stunde in Lützerath gegen die Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler II und den drohenden Abriss Lützeraths sowie fünf weiterer Dörfer. Zu der Demonstration aufgerufen hatte ein breites Bündnis von Organisationen. Am Morgen hatte Greenpeace bereits mit einer brennenden Linie dargestellt, dass die 1,5 Grad-Grenze der Klimaerhitzung vor Lützerath verlaufe. Das Bündnis „Ende Gelände“ hat für den heutigen Tag Aktionen zivilen Ungehorsams angekündigt, um den Kohleabbau zu blockieren.
Der Kohlekonzern RWE wollte ab dem morgigen Tag alle Grundstücke des Dorfes unter seine Kontrolle bringen und dann abreißen. Der letzte Landwirt des Ortes, Eckardt Heukamp, klagt jedoch vor dem OVG Münster gegen seine vorzeitige Enteignung für die Braunkohle durch das Land NRW und RWE. RWE hat deshalb vor wenigen Tagen dem Oberverwaltungsgericht Münster mitgeteilt, mit der Räumung und Zerstörung von Lützerath bis zur Entscheidung des Gerichts abzuwarten – längstens aber bis zum 7.1.2022.
Im Rahmen einer Pressekonferenz erklärten Fridays for Future, Lützerath lebt, Greenpeace und ein Vertreter der Yukpa aus Kolumbien, dass sie ihren gemeinsamen Widerstand gegen die Zerstörung des Dorfes fortsetzen. Von Rassismus betroffene Aktive von Lützerath Lebt und Fridays For Future kritisierten dort zugleich die weiße Klimabewegung für ihre mangelnde Aufarbeitung von Rassismus und Kolonialismus. Die Bewegung sei ignorant dafür, dass die bereits erreichte globale Erhitzung von 1,2 Grad bereits „die reinste Hölle für so viele Menschen im Globalen Süden“ bedeute.

Eckardt Heukamp: „Die Zeit der Braunkohle ist abgelaufen, das ist allen klar, und trotzdem sollen unsere Dörfer noch weichen und die Böden werden abgebaggert. Wir haben hier einige der fruchtbarsten Böden in Deutschland – darauf produzieren wir gute Lebensmittel und ernähren die Bevölkerung. All diese Zerstörung ist in der heutigen Zeit nicht mehr nachvollziehbar.“

Christina Schliesky und Uvo, Fridays for Future: „Wir können nicht davon ausgehen, dass die nächste Bundesregierung von alleine die Klimakatastrophe bekämpft und die Kohlebagger stoppt. Echten Klimaschutz wird es nur geben, wenn wir ihn gemeinsam erkämpfen.“ so Christina Schliesky. Weiter ergänzt Uvo von Fridays for Future: „Der Kampf gegen Braunkohle ist ein antirassistischer, antikapitalistischer, intersektionaler Kampf. Genau für diesen Kampf, gegen RWE, sind wir heute hier.“

Bastian Neuwirth, Greenpeace-Klimaexperte: “In Glasgow bei der Weltklimakonferenz wird verhandelt, in Lützerath entschieden. Will Deutschland international Glaubwürdigkeit beweisen, muss die neue Bundesregierung beim Klimaschutz sofort liefern. Das heißt im ersten Schritt: die Kohlebagger vor Lützerath stoppen und den Kohleausstieg verbindlich auf spätestens 2030 vorziehen.”

Lakshmi Thevasagayam, Lützerath lebt: „Verbünden wir uns mit den Menschen, die es eh schon verstanden haben: Mit diesem Status Quo fahren wir gegen die Wand. Die verstanden haben, dass Kapitalismus nicht gleich Fortschritt heißt, sondern Zerstörung. Dafür muss insbesondere die Klimabewegung endlich ihre weiße Vorherrschaft und ihre Rassismen hinterfragen. Wir müssen die Kolonialisierung unseres Denkens hinterfragen und unsere Art des Forschens und Handelns.“

Juan Pablo Gutierrez, internationaler Repräsentant des Volkes der Yukpa: „Es ist eine Schande für die deutsche Regierung, dass sie in Glasgow darüber spricht, das Klima zu schützen – aber sich hier hunderte Polizisten darauf vorbereiten, diejenigen Menschen zu räumen, die das Leben verteidigen!“

Lützerath. Aktivist:innen des Bündnisses Ende Gelände und von ‚Lützerath lebt‘ haben am Sonntagnachmittag mit etwa 600 Menschen den Braunkohletagebau Garzweiler II gestört. Eine größere Gruppe erreichte die Grubenkannte. Dadurch wurde einer der Kohlebagger gestoppt. Der Energiekonzern RWE will den Tagebau massiv ausweiten. Dafür müssen noch bewohnte Dörfer abgerissen und landwirtschaftliche Kulturflächen abgebaggert werden. Mit der Aktion wollen die Aktivist:innen die Ausweitung verhindern und die Zerstörung des an der Grubenkante gelegenen Dorfs Lützerath stoppen. 

„Klimakrise ist jetzt. RWE verfeuert trotzdem weiter Braunkohle und kann den Hals nicht vollkriegen. Dabei darf keine Tonne Kohle mehr abgebaggert werden, wenn wir die 1,5 Grad-Grenze nicht reißen wollen“, sagt Ende-Gelände-Sprecherin Emilia Lange. „Wir werden nicht zulassen, dass dreckige Energiekonzerne die Grundlagen für eine klimagerechte Welt zerstören. Die Kohlepolizei des fossilen Kapitalismus kann uns nicht stoppen.“ 

Die Aktion findet zeitgleich mit dem Beginn der Weltklimakonferenz in Glasgow statt. Dort soll es auch um die Anerkennung der historischen Verantwortung der reichen Industrieländer für die Erderhitzung gehen, unter der die Länder des globalen Südens am stärksten leiden. Zuletzt hat der Sachstandsbericht des Weltklimarates aufgezeigt, dass die Klimakrise bereits bestehende Ungleichheiten auf der Welt weiter verschärft. 

„Im globalen Süden vernichtet die Klimakatastrophe jeden Tag Dörfer und verlieren Menschen ihr Zuhause. Sie zahlen den Preis für unseren Wohlstand, der auf kolonialer, rassistischer Ausbeutung und auf Naturzerstörung gebaut ist. Diese Menschen zu schützen wäre der Kern einer gerechten Klimapolitik. Lützerath ist überall! Wir werden wiederkommen, bis alle Dörfer bleiben – weltweit“, erklärt Ende-Gelände-Sprecherin Dina Hamid.

Um Lützerath konzentrieren sich derzeit viele Proteste gegen die Klimakrise. Zeitgleich mit der Aktion von Ende Gelände findet dort aktuell eine große Demonstration mit mehr als 5.000 Menschen statt. Noch bis zum 5. November feiert das Erkelenzer Dorf das „Unräumbar-Festival“ und wird in den nächsten Wochen ein größeres Protestcamp beherbergen.

Ende Gelände hat in den letzten Jahren im Rheinland schon mehrfach mit tausenden Menschen Kohleinfrastruktur stillgelegt und Förderbänder, Schienenstrecken oder Kohlebagger blockiert. Das Aktionsbündnis fordert den sofortigen Kohleausstieg und weltweite Klimagerechtigkeit.

Lützerath. Über 600 Aktivist:innen des Bündnisses Ende Gelände und von Lützerath lebt haben gestern die Bagger des Braunkohletagebaus Garzweiler II gestoppt. Die Polizei hat mit einem massiven Aufgebot versucht die Menschen aufzuhalten. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt , mindestens eine Person schwer. Mit ihren Aktionen rund um das Dorf Lützerath wollen die Aktivist:innen den Ausbau des Tagebaus durch den Energiekonzern RWE verhindern. Durch die Tagebauerweiterung würde das 1,5 Grad Ziel für Deutschland unereichbar.
Ende Gelände Sprecherin Emilia Lange : „Der Kohle-Polizeistaat reagiert mal wieder mit nichts als Zerstörung und Gewalt. Aber die Klimagerechtigkeitsbewegung lässt sich nicht aufhalten, auch ein überdimensioniertes Polizeiaufgebot mit Räumpanzern und Pferdestaffeln kann uns nicht stoppen. Wir schalten die Kohle ab, wenn wir es wollen, damit alle Dörfer leben – weltweit. Wir bleiben das Investitionsrisiko für den fossilen Kapitalismus und wir kommen wieder! Denn Lützerath verteidigen, heißt Garzweiler stoppen!“
Die Aktion fand zeitgleich mit dem Beginn der Weltklimakonferenz in Glasgow statt. Dort will Deutschland seine Fortschritte bei der Bekämpfung des Klimawandels präsentieren. Auch die künftige Ampelkoalition hat den den Klimaschutz zu einem wichtigen Schwerpunkt einer künftigen Regierung erklärt.
„Wir haben die ewigen Lippenbekenntnisse der Regierungen nur noch satt. Wer mitten in der Klimakrise davon spricht, dass Deutschland idealerweise 2030 aus der Kohle aussteigt, befeuert die Katastrophe. Wir brauchen eine Umkehr um 180 Grad. Sofort! Der fossile Kapitalismus gehört mitsamt seinen Kohlebaggern ins Museum. Und genau da werden wir ihn hinschicken“, sagt Ende-Gelände-Sprecherin Dina Hamid.
Um Lützerath konzentrieren sich derzeit viele Proteste gegen die Klimakrise. Es ist eines der insgesant 6 Erkelenzer Dörfer, die der Energiekonzern RWE für die Erweiterung des Tagebaus Garzweiler II abreißen will. Aktivist*innen haben erklärt, dass sie Lützerath vor der Zerstörung schützen werden. Noch bis zum 5. November feiert das Dorf das „Unräumbar-Festival“ und wird in den nächsten Wochen ein größeres Protestcamp beherbergen. Ende Gelände hat in den letzten Jahren im Rheinland schon mehrfach mit tausenden Menschen Kohleinfrastruktur stillgelegt und Förderbänder, Schienenstrecken oder Kohlebagger blockiert. Das Aktionsbündnis fordert den sofortigen Kohleausstieg und weltweite Klimagerechtigkeit. 

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