Filmabend an der Mahnwache Lützerath: Brand III – Widerstand im reichen Land

Texte

Im November 2012 beendete ein Aktivist mit einer aufwändigen Tunnelverschanzung im Hambacher Forst die Stille um die seit 1972
betriebene Abholzung dieses ehemals gigantischen Waldgebietes im Städtedreieck Köln, Düsseldorf und Aachen. Weit über die lokalen Grenzen
hinaus wurde dadurch die Rodung der uralten Hambacher Wälder durch den Energiekonzern RWE bekannt. Heute stehen nur noch 10% dieses Waldes.
AktivistInnen verschiedener Gruppen hatten es sich zur Aufgabe gemacht, das Rheinische Braunkohlenrevier zu einem Kristallisationspunkt für den
Kampf gegen Kohleverstromung zu machen. Fünf Jahre später waren im Sommer und Herbst 2017 zusammen über 10000 Menschen an Protestaktionen
rund um die Tagebaue beteiligt.

Susanne Fasbender blickt In BRAND III zurück auf erste Klimacamps im Rheinland, besucht BürgerInnen, die sich gegen Gesundheitsschäden durch
Braunkohleverstromung engagieren, und erzählt die Geschichte der Waldbesetzung im Hambacher Wald bis zur Räumung im Herbst 2018. Sie hat
in Kooperation mit dem Hambacher Forst Filmkollektiv über mehrere Jahre einige der vielen Ereignisse des Widerstandes begleitet, um diese
individuellen Grenzüberschreitungen nicht nur zu dokumentieren, sondern ihnen einen Raum zu geben, in dem dahinter liegende Konzepte erklärt
werden und persönliche Gedanken zu Wort kommen. AktivistInnen sprechen von Taktiken und Motivation, von ihren Erfahrungen damit, im Wald zu
leben und sich gleichzeitig mit ihrem Kampf für eine lebenswerte Zukunft einer antiökologischen Aufstandsbekämpfung mit unsicherem Ausgang
auszusetzen.