Ende Gelände blockiert die Hambachbahn

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Noch immer blockieren 2.000 Aktivist*innen die Schienen der Hambach-Bahn+++ „Unser Protest lässt sich nicht räumen“

Auch über Nacht haben 2.000 Aktivist*innen die Schienen der Hambach-Bahn besetzt gehalten. Gestern waren insgesamt 6.500 Ende
Gelände-Aktivist*innen im Rheinischen Braunkohlerevier unterwegs um den Betrieb des Tagebau Hambach zu blockieren. Eine Gruppe von ca. 4.000
Menschen hatte dabei gegen 13.30 Uhr die Schienen der RWE- Bahn besetzt, von den einen Großteil die Nacht trotz Kälte ausharrten. Die Polizei
verhinderte die Versorgung der Aktivist*innen mit Wasser und Essen.

Die Bahn, von RWE als “Schlagader des Reviers bezeichnet”, transportiert die Braunkohle aus dem Tagebau Hambach zu den umliegenden Kraftwerken.
Normalerweise fahren auf dieser Strecke mehrmals pro Stunde voll beladene Kohle-Züge (ca. 9.000 Tonnen pro Stunde).

Karolina Drzewo, Pressesprecherin von Ende Gelände: “Unser Protest lässt sich nicht räumen, unsere Stimme lässt sich nicht ignorieren. Diesen
Sommer haben wir die Folgen des Klimawandels selbst zu spüren bekommen, mit Hitzewellen und dem Rekordniedrigwasser im Rhein. Aber wir kämpfen
hier auf den Schienen nicht nur für unsere eigene Zukunft. Wir kämpfen auch für die Lebensgrundlage der Menschen im globalen Süden, die etwa
durch Hurrikanes und Dürren schon jetzt am Schwersten vom Klimawandel betroffen sind.”

Kohleausstieg jetzt beherzt anpacken: Am Samstag, den 27.10.2018 habe ich gemeinsam mit vielen tausenden anderen Bürger*innen, darunter vielen
Familien, an der Solidaritäts-Demo für Ende Gelände teilgenommen.

Im Folgenden finden Sie ein Zitat zu meinen Beweggründen.

„In der sogenannten Kohlekommission fehlen u.a. die Vertreter*innen von Jugend- und Entwicklungsorganisationen. Sie wurden weder als Mitglieder
in die Kommission berufen, noch bei den fast 100 Expertenanhörungen berücksichtigt. Umso wichtiger ist es, dass Ende Gelände jetzt erneut
die Stimme für diejenigen erhebt, die am meisten unter den Folgen der Klimazerstörung leiden: die betroffenen Menschen im globalen Süden,
deren Existenzen und auch Leben durch den Klimawandel gefährdet und zerstört wird und die nachfolgenden Generationen.

Auch wenn an dieser größten Aktion des zivilen Ungehorsams mit an die 6.500 Teilnehmer*innen quer durch alle Generationen teilgenommen haben,
sind es mehrheitlich junge Menschen gewesen, die sich im Rheinischen Braunkohlenrevier, dem Hot-Spot der CO2-Emissionen, für mehr
Klimagerechtigkeit eingesetzt haben. Das ist die Generation, die zukünftig selber am meisten unter den Folgen der Klimakrise wird leiden
müssen. Neben dem eigenen Betroffensein auch die verheerenden weltweiten Auswirkungen der weiteren ungebremsten Kohleförderung und -verstromung
im Blick zu haben, zeugt von großem Verantwortungsbewusstsein. Einem Verantwortungsbewusstsein, welches zahlreiche Akteure aus der
Wirtschaft, aus Gewerkschaften, der Politik und in Regierungsverantwortlichkeit auch gegenüber nachfolgenden Generationen
nach wie vor vermissen lassen.“

Buir, den 28.10.2018

Antje Grothus

Die Landwirtschaft ist im Rheinischen Revier eine wichtige Einkommensquelle für viele Menschen. Bei den Aktionen von Ende Gelände
könnten einzelne Ackerflächen von Aktivist*innen betreten und damit Schäden oder Ernteausfälle verursacht werden.

Unser Protest richtet sich gegen die klimaschädliche Braunkohle, nicht aber gegen Anwohner*innen, Bauern und Bäuerinnen oder Beschäftigte von
RWE! Daher werden wir uns bemühen, alle Schäden an Ackerflächen, die durch Aktivist*innen von Ende Gelände entstehen, angemessen zu entschädigen.

Sollten bei Ihnen Schäden entstanden sein, melden Sie sich bitte bei uns: info[at]ende-gelände.org