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Das Orchester spielt Beethovens 6. Symphonie („Pastorale“) in einem Freiluft-Wandelkonzert auf einem von der Abbaggerung bedrohten Bauernhof. Es ist das erste Klassik-Konzert in dieser Größenordnung seit den Lockerungen der Corona-Verordnungen.Das Konzert ist ein Beitrag zum „World Pastoral Day“ am 5. Juni 2020, zu dem Musiker*innen aufgerufen sind, die Pastorale mit einem Statement zum Klimaschutz und zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen zu verknüpfen. Eigens für diesen Anlass wurde auf Initiative eines Musikers des Beethoven-Orchesters Bonn ein hochklassiges Symphonieorchester aus den Spitzen-Berufsmusikern des Rheinlands zusammengestellt.
Um die Sicherheit in Zeiten der Corona-Pandemie zu gewährleisten, hat sich das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ ein besonderes Konzept überlegt:
Die Musiker*innen stehen auf dem Gelände eines Hofes verteilt und spielen die Pastorale synchron. Die Zuhörenden können, mit viel Abstand und Mund-Nasen-Schutz ausgestattet, den Klangpfad entlang spazieren und so die Musik Beethovens in einem ganz neuen Zusammenhang entdecken. Ludwig van Beethoven wäre in diesem Jahr 250 Jahre alt geworden.
Weitere Tickets für das Konzert in Keyenberg gibt es am Freitag, dem 29. Mai. Wer zwischen 10 und 11 Uhr gelb gekleidete Menschen auf dem Wochenmarkt in Erkelenz mit der Losung „Alle Dörfer bleiben“ anspricht, kann gegen Spende eine Konzertkarte bekommen. Ohne Karte ist der Zugang zu dem Konzert leider nicht möglich, da nur so sicher gestellt werden kann, dass die maximal zulässige Anzahl an Gästen nicht überschritten wird.
Keyenberg/NRW. Am Pfingstmontag, den 1. Juni 2020 um 13 Uhr lädt das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ zu einem Konzert der besonderen Art ein.
Auf einem von Abbaggerung bedrohten Hof in Keyenberg spielen über 50 Profi-Musiker*innen Beethovens 6. Symphonie („Pastorale“) und den ersten Satz der Schicksalssymphonie. Mit dem Corona-konformen Freilluft-Wandelkonzert setzen die Musizierenden ein Zeichen für den Erhalt der Dörfer am Braunkohletagebau und für den Klimaschutz.
Das Konzert ist ein Beitrag zum „World Pastoral Day“ des UN-Klimaschutzsekretariats am 5. Juni 2020, zu dem Musiker*innen in aller Welt dazu aufgerufen sind, die Pastorale mit einem Statement zum Klimaschutz zu verknüpfen. Das Orchester wurde eigens zu dem Anlass auf private Initiative eines Bratschisten zusammengestellt. Es ist das erste Klassik-Konzert in dieser Größenordnung seit den Lockerungen der Corona-Verordnungen.
„Die ‚Pastorale‘ ist ein Lob der Natur und der Aufruf, die Schöpfung zu wahren“, sagt Dorothee Cüppers aus dem bedrohten Dorf Berverath. „Wenn Beethoven wüsste, wie RWE die Landschaft und das globale Klima zerstört, würde er an unserer Seite kämpfen.“
„Aus wissenschaftlicher Sicht ist klar, dass die Kohle unter unseren Dörfern nicht mehr benötigt wird, um die Stromversorgung in Deutschland zu decken“, kommentiert David Dresen von „Alle Dörfer bleiben“ mit Verweis auf ein aktuelles Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Zwangsumsiedlungen sind nicht nur unmenschlich, sondern auch einfach nicht mehr notwendig.“
Damit die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet ist, stehen die Musiker*innen auf dem Gelände des Hofes verteilt. Um auch bei weitem Abstand die Synchronität des Orchesters sicherzustellen, hören die Musiker*innen die Gesamt-Symphonie über Kopfhörer. Die Besucher*innen können mit Mund-Nasen-Schutz an der Klanginstallation entlang spazieren.
Damit alle Beteiligten Abstand zueinander einhalten können, ist die Anzahl der Besucher*innen auf 150 beschränkt. Das Konzert wird außerdem per Livestream übertragen.
Sie sind herzlich eingeladen, an dem Konzert teilzunehmen und darüber Bericht zu erstatten. Pressevertreter*innen benötigen kein Ticket, doch wir bitten um eine kurze Anmeldung, wenn Sie kommen möchten.
Wann: 01.06.2020 um 13 Uhr (bis ca 14 Uhr)
Was: Beethovens 6. Symphonie und Auszüge aus der 5. Symphonie
Wo: Keyenberg bei Erkelenz, NRW .
Erkelenz. Auf einem von der Abbaggerung bedrohten Bauernhof in Keyenberg am Tagebau Garzweiler spielten heute 58 Profi-Musiker*innen Beethovens
6. Symphonie („Pastorale“). Um Abstand halten zu können, saßen sie dabei auf dem Gelände verteilt: auf der Wiese, zwischen Strohballen und landwirtschaftlichen Geräten, im denkmalgeschützten Innenhof. Das Freiluft-Wandelkonzert war ein Beitrag zum „World Pastoral Project“ der Vereinten Nationen, zu dem Musiker*innen dazu aufgerufen sind, mit der Pastorale ein Zeichen für Klimaschutz zu setzen. Aufgrund der Corona-bedingten Auflagen war die Zahl der Gäste auf 150 beschränkt.
„Die Unterstützung der Musiker und die begeisterte Rückmeldung der Gäste stärken uns den Rücken. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass dieser wunderschöne Ort erhalten bleibt, genauso wie alle Dörfer an den Braunkohle-Tagebauen, die noch von Abbaggerung bedroht sind“, sagt Norbert Winzen, dessen Familie seit Generationen auf dem denkmalgeschützen Hof in Keyenberg lebt.
„Die Kohle unter unseren Dörfern muss im Boden bleiben“, sagt Dorothee Cueppers aus dem ebenfalls bedrohten Dorf Berverath. „Wenn RWE weiterbaggert, zerstört der Konzern nicht nur unsere Dörfer, sondern auch das globale Klima. Das werden wir nicht zulassen. Und wenn der Naturfreund Beethoven noch lebte, würde er an unserer Seite kämpfen.“
Eine aktuelle Studie des Deutschen Wirtschaftsinstitutes (DIW) zeigt, dass aus den Tagebauen Hambach und Garzweiler II ab Januar 2020 nur noch insgesamt 280 Mio t Braunkohle gefördert werden dürfen, wenn die globale Erwärmung auf maximal 1,75 Grad begrenzt werden soll. Diese Menge Kohle könnte abgebaut werden, ohne die Dörfer an den Tagebauen abzureißen.














