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Anke K.

Ich sammle bei vielen Gelegenheiten Unterschriften für die Petition „Die Kirche(n) im Dorf lassen“. Bei so etwas wie der Demo gegen das neue Polizeigesetz ist zu erwarten, dass viele sich beteiligen .Bei der Gymnastikgruppe im Pfarrsaal ist das schon ungewöhnlicher. Alle Damen – die älteste 88 Jahre jung – haben selbstverständlich unterschrieben.
Kürzlich habe ich aber zwei besondere Unterschriften gesammelt. Im einem Seniorenheim in Mülheim/ Ruhr unterhielt ich mich mit einer kleinen Gruppe Bewohner und Angehöriger. Darunter waren Herr K. (86) früher beschäftigt bei Babkok und AEG, unter anderem mit dem Kraftwerk Frimmersdorf befasst, und Herr B. (92) ehemalig bei HochTief mit Außenanlagen der rheinischen Kraftwerke beschäftigt.
Während Herr B. immer wieder wegnickte, erzählte ich Herrn K. von meinen Aktivitäten und der Petition. Er unterbrach mich frühzeitig mit den Worten „Geben Sie her! Ich unterschreibe Ihnen das sofort. Ich war in Frimmersdorf – lange abgeschrieben – 18 % Wirkungsgrad – gehört sofort abgeschaltet – reine Geldmacherei.“ Ich bedankte mich herzlich für die Unterschrift.
Herr B. erwachte und verließ uns. Als ich Ihm kurz darauf noch einmal begegnete, sprach er mich an: „Wofür haben Sie da eben Unterschriften gesammelt ? War das wegen Hambacher Forst? Da will ich auch unterschreiben. Ich hab das damals mitgekriegt, wie die Anwohner unter den Kraftwerken gelitten haben, vor allem unter dem dauernden Lärm.“ Ich holte die Liste, half ihm beim Ausfüllen und erklärte ihm, wie besonders wichtig mir seine Unterschrift sei.
„Wieso?“
„Weil Sie ein Mann vom Fach mit großem Wissen und viel Lebenserfahrung sind. Und weil Sie sich der Verantwortung heute noch stellen.“

– Anke K., Düsseldorf

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