Ein Wald zwischen Protest, wirtschaftlichen Interessen und Rechtsstaat – Diskussionsrunde u.a. mit Jens Sannig & Herbert Reul

Der Hambacher Forst hat sich in wenigen Wochen von einer regionalen Konfliktlinie zu einem bundespolitischen Symbol des Protests gegen Klimawandel, Umweltzerstörung und angeblich rücksichtslose Energiekonzerne entwickelt. Oder für alles, was in der Protestkultur schief läuft, je nach Perspektive. Seit dem durch das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht verhängten vorläufigen Rodungsstopp haben sich die Gemüter rund um den Brennpunkt Hambacher Forst etwas beruhigt. Vor dem Jahr 2020 wird wohl kein Baum fallen. Gleichwohl haben Aktivisten nach dem Rückzug der Polizei umgehend mit dem Bau neuer Baumhäuser begonnen. Sollte ein Gericht die Rodung nach eingehender Prüfung bestätigen, sind neue Konflikte zwischen (mitunter radikalen) Umweltschützern und der Polizei vorprogrammiert. So ist die Ruhe im Forst wohl trügerisch.

Umweltproteste weisen in der Bundesrepublik eine wechselvolle und ereignisreiche Geschichte vor. Schlagworte der Protestgeschichte wie Brokdorf, Startbahn West oder Waldsterben illustrieren die zentrale Bedeutung von Umweltthemen für die Mobilisierung breiter Bevölkerungsschichten. Reiht sich das Geschehen um den Hambacher Forst hier ein? Was ist neu? Und vor allem stellt sich als ewiger Dauerbrenner die Frage: Welche Formen des Protests sind legitim und notwendig? Welche Grenzen dürfen überschritten werden, welche sind in der Demokratie einzuhalten? Im Fokus stehen heute Abend weniger die Pariser Klimaschutzziele und der Naturschutz. Wir fragen unser Podium am Beispiel Hambach: Wie kann und sollte sich Protest in der Demokratie Gehör verschaffen?

Ort: Rheinterrasse
Gelber Salon (Eingang Süd)
Joseph-Beuys-Ufer 33
40479 Düsseldorf

Die Veranstaltung ist nach vorheriger Anmeldung kostenlos.

Sie wird über die Facebookseite der Bundeszentrale für politische Bildung live gestreamt.