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Weisweiler: Bitte um solidarische Prozessbegleitung
13 November, 2019 @ 9:00 am - 1:00 pm
November 2017, Rheinland: In Bonn bereiten sich bei der COP diverse Politiker*innen und NGO-Vertreter*innen auf einen weiteren Tag voller Verhandlungen vor, an deren Ende ein viel gefeiertes Ziel steht. Aber jede verbindliche Absprache, wie es umgesetzt werden soll, fehlt. Große Teile der Klima-Bewegung sehen die katastrophale Entwicklung voraus und wollen dagegen aktiv werden. Demos, Ende Gelände, Verteidigung des Hambacher Waldes. Eine Gruppe Aktivist*innen überlegt sich, wie die Öffentlichkeit während der COP noch anders genutzt werden kann, wie gezeigt werden kann, dass wir uns nicht auf Politiker*innen verlassen können.
In den frühen Morgenstunden klettern sie über Zäune des Kraftwerkes Weisweiler, drücken Notausknöpfe, klettern auf Kohlekräne, stellen einen Tripod auf die Förderbänder und ketten sich an Förderbändern fest. Innerhalb weniger Stunden geht dem Kraftwerk die Kohle aus, es wird auf 8% gedrosselt. Die Polizei braucht Stunden um die Blockade zu räumen, die Aktion schafft es in die internationale Presse und inspiriert andere Aktivist*innen, ähnliche Aktionen zu starten.
Zwei Jahre später: Fünf Aktivist*innen, die identifiziert werden konnten und ein Journalist, der die Aktion dokumentierte, werden von RWE auf zwei Millionen Euro Schadensersatz verklagt. Wegen ihrer Aktion hat das Kraftwerk 26.000 t CO2 weniger ausgestoßen, aber RWE beklagt Gewinnausfall. Vor dem Schadensersatzprozess steht jetzt allerdings zunächst ein Strafprozess gegen die Aktivist*innen an. Ihnen wird Hausfriedensbruch, Störung öffentlicher Betriebe und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamt*innen vorgeworfen.
Bisher feststehende Termine sind
Mi. 30. Oktober, 9:00 Uhr
Mi. 13. November, 9:00 Uhr
Mi. 4. Dezember, 12:00 Uhr
beim Amtsgericht Eschweiler
Saal 17 1. Etage
Kaiserstr.6
52249 Eschweiler
Um solidarische Prozessbegleitung wird gebeten. Mit Einlass- bzw. Ausweiskontrollen ist zu rechnen.