Drei Jahre lang zogen Menschen durch das Dorf Lützerath und segneten die am 6.1. noch vorhandenen Häuser, Baumhäuser und Gemeinschaftseinrichtungen. Dann wurde Lützerath unsichtbar gemacht, die Kraft, die in ihm lebte, ist jedoch immer noch lebendig.

Aus der Erzählung der Bibel, dass Weise Jesu Christi bescheidene Geburt als astronomische – nicht astrologische – Konstellation in den Sternen im Zweistromland wahrnahmen und ihn deshalb aufsuchten, entstand im Rheinland die alte Tradition des Häusersegens durch umherziehende Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus aber erzählt diese Geschichte auch von dem zeitlosen, weil über alle Geschichte hinweg immer wieder zu beobachtenden Konflikt zwischen Macht und Wahrheit:

Im Evangelium die unbeachtete Geburt des göttlichen Kindes, in der heutigen Zeit vielleicht der Klimawandel, die drohende Zusammenbruch von Ökozonen. Die Konsequenzen der wissenschaftlichen Beobachtungen sind für die Mächtigen im günstigsten Fall unbequem, im schlimmsten Fall bedrohlich … und sie reagieren entsprechend.

Im Hebräischen bedeutet das Verb segnen nicht nur höhere Mächte für etwas anrufen, sondern auch loben, lobpreisen. Der Häusersegen darf deshalb auch gedeutet werden als ein Lobpreis der Menschen, die in den Häusern für den Widerstand gegen die Zerstörung von Gottes Schöpfung stehen. In diesem Sinne werden Aktive von DIE KIRCHE(N) IM DORF LASSEN  verschiedene Häuser rund um die beiden großen Tagebaue im Rheinischen Revier aufsuchen, die Häuser wie in den vergangenen Jahren segnen, und den in ihnen lebenden Menschen ihre Solidarität ausdrücken.

Treffpunkt: 6.1.24 Kuckumer Kirche um 09:45h.

Wichtiger Hinweis: Während in Lützerath die Häuser und Strukturen fußläufig beieinander lagen, führt uns unser Weg dieses Jahr von Kuckum über Keyenberg nach Manheim, wo wir die Aktion abschließen. Deshalb müssen wir leider uns auf Autos verteilen.