24. Dezember
>> Es gibt genug Alternativen zur Atomkraft und zu fossilen Energieträgern. Die Lösung ist erneuerbar und dezentral. Und die beste Kilowattstunde ist die, die niemals benötigt wird! Das fasse ich unter dem Begriff „Schrumpftum“ oder „Entwachstum“ zusammen. Das kommt von dem französischen Begriff „Décroissance“, „Degrowth“ im Englischen. Das Wort wird aus dem negativen Präfix „Dé“ (etwa „ab“ oder „ent“) und aus croissance (Wachstum“) abgeleitet. Der Begriff „Décroissance“ wurde erfunden, nachdem Begriffe wie „Nachhaltige Entwicklung“ ihren Sinn verloren hatten, da sie von verschiedenen Lobbys übernommen worden waren. Er ist viel weitgehender und stellt die Konsumgesellschaft grundsätzlich in Frage. Auf Deutsch heißt meine Wortschöpfung „Schrumpftum“, „schrumpfen“ ist der Gegensatz von „wachsen“, „-tum“ wurde eben vom Wort „Wachstum“ übernommen, um ein Nomen aus dem Verb zu machen. <<
So schreibt es die rollstuhlfahrende Kletteraktivistin Cécile Lecomte in ihrem „Plädoyer für eine inklusive soziale Klimarevolution“, erschienen in dem frisch erschienenen Sammelband „Mondnacht – fünf vor zwölf““. Dieser setzt das gleichnamige Gedicht von Joseph von Eichendorff und eine überhaupt „erhellende“ Lyrik-Auswahl neben Sachtexte von Aktivist:innen (Fridays for Future, Ende Gelände, Enough is Enough …), Wissenschaftler:innen, Parteipolitiker:innen und Mitwelt-Expert:innen vom Bienenexperten oder Forstwissenschaftler bis zum Philosophen. Zum Am-Stück-Lesen oder Blättern, ein wirklich schönes Buch für Feier- und Alltage!