Andacht in Immerath

Mit der Braunkohle fertig werden – das wollen die zahlreichen Teilnehmer des Klimacamps, die sich seit Montag in vielfältigen Workshops und Veranstaltungen mit Themen wie dem Klimaschutz und einer solidarischen Welt beschäftigen.

Mit der Braunkohle fertig werden müssen aber auch die Anwohner am Grubenrand, von denen viele unter dem Leidensdruck der Umsiedlung, der Heimatvernichtung und der Zerstörung gewachsener Gemeinschaften schlicht zerbrechen.

Auch an diese Menschen denkt das Klimacamp und widmet ihnen eine Andacht vor den Fundamenten des Immerather Doms, die ein örtlicher Pastor dort halten wird.

Über zahlreiches Erscheinen würden wir uns freuen. Bringt gern eine Kerze mit.

Unterschriftenaktion „Die Kirchen im Dorf lassen“ findet großen Zuspruch (mit Listen zum Download)

Ein Jahr nach der Zerstörung des Immerather Doms sind die erschütternden Bilder vom Abriss der Kirche unvergessen – und fressen sich die Schaufelradbagger des Tagebaus Garzweiler mit großer Eile auf die inzwischen fast vollständig verlassene und vernichtete Ortschaft zu.

Doch auch wenn Immerath verloren ist – für fünf weitere Ortschaften am Rande der Tagebaue Garzweiler (Keyenberg, Kuckum, Berverath) und Hambach (Morschenich, Manheim) und ihre Kirchengebäude besteht noch Hoffnung, Zeit zu gewinnen und den Baggern (bildlich gesprochen) Sand ins Getriebe zu streuen: Wenn sich die katholische Kirche weigern würde, ihre Gotteshäuser zu entwidmen bzw. die noch nicht veräußerten Kirchen zu verkaufen, und sie es notfalls auf ein Enteignungsverfahren ankommen lassen würde, könnte sie den Vorbereitungsprozess für die Erweiterung der Gruben hinauszögern – vielleicht sogar bis zu dem Tag, an dem der zeitnahe Ausstieg aus der Braunkohle beschlossen und jede weitere Vernichtung offiziell überflüssig wird. Gerade jetzt, wo die Kohlekommission in Berlin ihre Arbeit aufgenommen hat, wäre dies ein unschätzbarer Beitrag zum nötigen Kohlemoratorium.

Auf Initiative von Anwohnerinnen und Anwohnern der betroffenen Dörfer und mit Unterstützung des Katholikenrats der Region Düren und des Diözesanrats im Bistum Aachen wurde ein Appell an die Verantwortlichen verfasst, der gemeinsam mit einer Unterschriftensammlung seit dem Katholikentag in Münster im ganzen Land die Runde macht und auf großen Zuspruch stößt.

 

Appell unterstützten und Solidarität zeigen

Kirchlich organisierte Gruppen oder Organisationen, die als offizielle Unterstützer des Appells aufgeführt werden möchten, sind herzlich willkommen. Alle sonstigen Gruppen und Initiativen, NGO´s und Verbände, laden wir ein, ihre Solidarität mit den betroffenen Anwohner*innen und ihren Wunsch nach einem Kohlemoratorium zu bekunden.

Bitte meldet Euch unter info[at]verheizte-heimat.de und schickt uns euer Logo, den Namen eurer Gruppe bzw. einen webseitenlink.

 

Unterschriften sammeln

Wenn Ihr diesen Appell unterstützen und vielleicht auch selbst Unterschriften sammeln möchtet, findet Ihr unten die Listen zum Download.  Einen Termin für die Übergabe der Unterschriften werden wir hier bekanntgeben, sobald er feststeht; bis dahin freuen wir uns über jeden Mit-Sammler.

Es gibt zwei unterschiedliche Listen, eine mit dem überregional bekannten Motiv des Immerather Doms und eine mit Bildern der fünf vom Abriss bedrohten Kirchen, die den Anwohnern vertraut sind. Die kleinen Listen sind zum Ausdruck in A4 geeignet; die großen Dateien können (z.B. als Plakat für einen Stand) bis zur Größe A2 ausgedruckt werden.

Ausgefüllte Listen können zurückgeschickt werden an:

Oscar-Romero-Haus e.V., Heerstraße 205, 53111 Bonn

 

Technischer Hinweis (Mai 2019): Anscheinend gibt es mit der aktuellen Firefox-Version Probleme, die Listen herunterzuladen. Mit anderen Browsern oder direkt mit Adobe Acrobat Reader funktioniert es aber. Sorry. Wir versuchen, das Problem zu lösen.

Download 1 Format A4 unterschriftenliste_dom_5MB

Download 2 Format A4 unterschriftenliste_5kirchen_2MB

Download 3 Format bis A2 unterschriftenliste_dom_15MB

Download 4 Format bis A2 unterschriftenliste_5kirchen_15MB

 

Vielen Dank!

 

Hier noch zwei interessante Links zum Thema:

Im Interview mit domradio.de betont Lutz Braunöhler, der Vorsitztende des Diözesanrats im Bistum Aachen, den Symbolcharakter der Zerstörung des Immerather Doms.

Ebenfalls auf domradio.de erklärt der Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards im Textbeitrag, warum selbst profanisierte Kirchengebäude Leuchttürme sind.

Am 23. September trägt der Katholikenrat das Aachener Pilgerkreuz an den Grubenrand des Tagebaus Hambach. Die Wirtschaftswoche berichtet, dass die Bitte um göttlichen Beistand für den Hambacher Forst innerhalb der katholischen Kirche auf Zuspruch, aber auch auf Kritik stößt.

 

Einweihung des geretteten Kreuzes vom Immerather Dom im Rahmen der Gertrudisprozession in Bonn

Am 17. März 2018, dem Geburtstag der Heiligen Gertrud von Nivelles, werden sich Prälat Schlösser, Mitglieder der Pfarrgemeinde Sankt Petrus und Sankt Marien,eine Abordnung der Gertrudispfarre in Schuld (Eifel), Mitglieder der KfD Holzlar, Marianne Pitzen vom Frauenmuseum und das Gertrudisteam mit Curt Delander am Bildstock der Heiligen Gertrud in der Vogtsgasse um 15 Uhr treffen.

Unter der musikalischen Begleitung des Posaunenchores von Erhard Schwarz und Herman Hergartens mit seinem Leierkasten geht es am Rhein entlang über das Schänzchen, die Heerstraße und Paulstraße bis zum Innenhof der Kirche Sankt Franziskus .

Gegen 16 Uhr weiht Prälat Schlösser dort das von Bonner Bürgern gerettete Kreuz vom Immerather Dom ein. Der Liedermacher Gerd Schinkel singt dazu sein  Lied „Der Dom zu Immerath“ und lässt die Uraufführung seines neuen Liedes Uraufführung „Die Mühle von Immerath“ folgen. Dies wird hoffentlich ein Baustein, der zum Erhalt der Mühle beitragen könnte.

Eingeladen sind alle interessierten Menschen.