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Rico Heinemann

Dank der tollen Organisation des BUND konnte Thüringen drei volle Busse zu Hambi entsenden. Vom KV Gotha fuhren Katrin Vogel, Burkhard Vogel und Rico Heinemann mit. Bereits um 6:00 Uhr am Samstag morgen trafen wir uns zur Abfahrt an den Bussen in Erfurt. Die Stimmung war, aufgrund der positiven Gerichtsentscheide vom Vortag, zuversichtlich und freudig. Viele der Teilnehmer kannten sich auch bereits von der Zusammenarbeit aus mehreren Umweltverbänden und der Politik. Gegen 12:00 Uhr erreichten wir den Hambacher Forst auf Höhe Manheim. Einem schon teil geräumten Ort, welcher eigentlich abgerissen und abgebaggert werden sollte. (nun wohl nicht mehr) Wir trauten unseren Augen kaum als wir die vielen Busse und die Menschenmassen erblickten. Wegen des Andranges musste unser Bus bereits 5 km vor dem Zielpunkt parken. Jedoch bewegte sich auf der Straße eine nicht enden wollende Menschenmenge, bunt mit Plakaten und Fahnen zum Versammlungsplatz. Somit wurde bereits der Anmarschweg zu einer beeindruckenden Demonstration. Nach ca. 1,5 Stunden kamen wir vor dem Hambi an und wurden von den Teilnehmern mit mehreren La-Ola Wellen begrüßt. Wegen der Menschenmassen blieb es natürlich nicht aus, dass sich die paar Thüringer schnell aus den Augen verloren. Ich beschloss mit Sonya einen Blick in den Wald zu wagen. Vorbei an sehr freundlichen Polizisten und vielen Hilfs- und Sicherungskräften wurde uns der Weg in den Wald gestattet. Bereits nach wenigen Metern mussten wir die ersten Barrikaden aus Totholz übersteigen. Überall waren emsige Waldbewohner am Werk, ihren Wald erneut zur „Verteidigung“ her zu richten. Im weiteren Inneren konnte wir die Stellen begutachten, an denen die Polizei in den Wochen davor die Baumhäuser geräumt hatte. Immer wieder stießen wir auf kleine Gruppen von Aktivisten, welche mit Gitarren, Trommeln oder A-Kapella Lieder sangen, tanzten und kleine Theaterstücke aufführten. Die Stimmung war sehr friedlich geprägt, es wurde offen und höflich mit uns „Eindringlingen“ umgegangen. Nun beschlossen wir den Rest-Wald bis zur Abbruchkannte zu durchqueren. Nach ca. 15 Minuten erreichten wir den Waldrand. Hier bereiteten die ersten Aktivisten ein Camp mit Hängematten her. Direkt am Feldweg vor dem Wald war eine Polizeikette formiert. Jedoch wurden alle „Besucher“ ohne Probleme durchgelassen. Es wurde jedoch darauf hingewiesen, dass wir das Betriebsgelände von RWE betraten und dies nicht gesichert ist. Unfassbar war der Blick in das riesige Aushubloch des Tagebaues, welches bereits 3800 ha des Hambacher Waldes verschlungen hat. Aufgrund der vielen Menschen vor Ort, musste RWE sogar die Förderbagger anhalten. Mutige Aktivisten platzierten ihr Zelte geradewegs vor den Baggern. Auf unserem Rückweg zum Versammlungsgelände trafen wir noch sehr viele Demonstranten. Obwohl es bereits später Nachmittag war, war der Versammlungsplatz noch sehr voll. Wir beschlossen jedoch uns auf den Rückweg zum Buss zu begeben. Ziemlich kaputt und nur knapp nach der vereinbarten Zeit erreichten wir nach insgesamt 19,6 Marschkilometern unseren Bus. Hoch erfreut nahmen wir zur Kenntnis, dass es den Umweltverbänden gelungen war ca. 50.000 Kohlegegner aus ganz Deutschland zu mobilisieren. Dies bewiesen auch die vielen Busschilder mit Kennzeichen aus der gesamten Bundesrepublik. Ein herzliches Dankeschön an den BUND Thüringen für die tolle Organisation.

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