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„Waldspaziergang“ aus der Distanz

April 5, 2020

Michael Zobel schreibt:

Liebe Wald- und Naturschützer*innen, Pressevertreter*innen, Mitmenschen …

Sonntag, 5. April 2020, Wald statt Kohle, 72 Monate Sonntagsspaziergang im und am Hambacher Wald – alles anders…

Seit sechs Jahren sind wir am Hambacher Wald und in den Dörfern an den Tagebauen unterwegs. 72 Monate Sonntagsspaziergang, dazu fast 250 weitere Führungen für Schulen, Kirchengruppen, individuell gebuchte Spaziergänge, knapp 60000 Menschen haben bisher  teilgenommen. Menschen jeden Alters und jeder Herkunft haben sich selbst ein Bild davon gemacht, wie Wälder gerodet, landwirtschaftliche Flächen vernichtet, Menschen und Tiere vertrieben und Heimat zerstört werden.
Wegen der aktuellen Lage können wir den 72. Waldspaziergang nicht wie geplant stattfinden lassen.
Es gibt diesmal keinen Sonntagsspaziergang wie gewohnt. Wir nehmen Rücksicht, wir sind solidarisch, wir möchten niemanden gefährden.
Aber natürlich bleiben wir nicht untätig, auch nicht in diesen speziellen Zeiten. Die Bagger baggern weiter, dem Wald wird weiter das Wasser abgegraben, die Dörfer am Hambacher Wald und rund um Garzweiler werden weiter gegen jede Vernunft zerstört.
Deshalb unser Aufruf:
Sonntag, 5. April 2020, Zeit für einen gedanklichen Spaziergang am Hambi, in Morschenich, in Manheim, in Keyenberg, in Kuckum, in Ober- und Unterwestrich, in Berverath, in der Lausitz und in anderen widerständigen Wäldern und Dörfern. 
Viele Menschen waren in den vergangenen sechs Jahren an diesen symbolträchtigen Orten unterwegs, bei den kleinen und großen Spaziergängen, alleine, mit der Familie, mit Freundinnen und Freunden. Und uns alle haben diese Begegnungen berührt. Trauer, Wut, Optimismus, Euphorie, Ratlosigkeit, Empörung, Tatkraft…, die Liste der Gefühle ist lang.
Wenn wir gerade etwas haben, dann ist es Zeit. Und deshalb rufen wir dazu auf, dass Sie/Ihr innehaltet und darüber nachdenkt, was von den Spaziergängen „hängengeblieben“ ist. Welche Bilder, welche Ereignisse, welche Begegnungen. Was hat aufgewühlt, was hat berührt, was ist entstanden, was gibt es für Wünsche und Hoffnungen?
Ein persönliches Beispiel: Am Ende einer Reportage zu einem Waldspaziergang in 2015 fragte mich der Moderator nach meinem Traum. Wir standen an einer großen Eiche am Teich mit den Schwertlilien. Nach kurzem Überlegen antwortete ich „ich möchte mich in 10 Jahren nochmal zu einem Interview mit Ihnen an dieser Eiche treffen…“
Diesem Traum sind wir in all den Jahren näher gekommen, die Eiche steht immer noch…
Wir freuen uns auf Ihre/Euere Geschichten, Erzählungen, Eindrücke, Erlebnisse, Bilder…   bitte in den kommenden Tagen an
Danke.

Details

Datum:
April 5, 2020

Veranstalter

Michael Zobel
Website:
http://naturfuehrung.com/hambacher-forst/