Vom 18.-21.06. wollten Alle Dörfer bleiben mit dem Konzeptwerk Neue Ökonomie die „Konferenz der Dörfer“ organisieren, um einen Austauschraum für Widerstand und Visionen für die Zukunft geretteter Dörfer zu schaffen. Durch die Corona-Krise wird die Konferenz leider nicht stattfinden.

Stattdessen möchten wir euch herzlich einladen, an „Dienstage und Donnerstage für Dörfer“ teilzunehmen. Mit dieser Online-Veranstaltungsreihe kommen ab sofort Teile des spannenden Dörferkonferenz-Programms zu euch nach Hause.

Heute: Von Widerstand und aktuellen Kämpfen aus dem Rheinischen Braunkohlerevier – mit Marita Dresen (Kuckum), Norbert Winzen (Keyenberg) und Christopher Laumanns (Presse AG ADB)

Für Menschen in mehr als einem Dutzend Dörfern steht ihre Zukunft auf der Kippe. Häuser, Kirchen, Wälder und fruchtbares Ackerland sollen Braunkohle-Tagebauen weichen. Dabei ist klar: die Energieerzeugung ist auch erneuerbar möglich und ein Kohleausstieg unbedingt notwendig, um die 1,5°C-Grenze noch einzuhalten. Einzig für die Wirtschaftsinteressen der großen Energiekonzerne RWE, LEAG und MIBRAG, die die Tagebaue in den drei deutschen Braunkohlerevieren betreiben, sollen die Dörfer zerstört werden und weitere 1.500 Menschen ihr Zuhause verlieren.

Mit der heutigen Veranstaltung möchten wir auf die aktuelle Situation im Rheinischen Braunkohlerevier aufmerksam machen. Was bedeutet das Kohleausstiegsgesetz für die Dörfer im Rheinland, vor welchen Herausforderungen stehen die Menschen, wie geht es den Menschen die schon seit Jahren um den Erhalt ihrer Dörfer kämpfen, wo wird Unterstützung gebraucht – dies sind Fragestellungen mit denen wir uns auseinandersetzen werden. Im Anschluss werden wir auch Raum für eure Fragen an die Referent*innen schaffen.

Marita Dresen und ihre Familie wohnen seit mehreren Generationen auf einem Bauerngehöft in Kuckum. Kuckum soll ab 2027 abgebaggert werden. Marita hat sich erst lange dafür eingesetzt nach Neukuckum umzusiedeln. Mittlerweile kämpft Marita dafür, dass Kuckum erhalten und sie an ihrem Wohnort bleiben kann.

Norbert Winzen wohnt mit zehn Familienmitgliedern in Keyenberg auf einem denkmalgeschützten Bauerngehöft, welches in der vierten Generation von seiner Familie bewohnt wird. Vor seinem Zuhause hat sich der Kohlebagger bereits auf eine Entfernung von 500m herangegraben. Keyenberg soll als nächstes Dorf devastiert und abgebaggert werden. Norbert kämpft dafür, dass Keyenberg und Alle Dörfer bleiben!

Christopher Laumanns kämpft für Klimagerechtigkeit und unterstützt seit 2017 Menschen in ihrem Widerstand gegen die Abbaggerung ihrer Dörfer – insbesondere im Leipziger Land und im Rheinland. Bei Alle Dörfer bleiben! wirkt er in der Presse AG mit.

Zum Programm und den Teilnahme-Infos von „Dienstage & Donnerstage für Dörfer“