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Hafen für 500 Boote in Elsdorf – wird das Manheimer Loch für Elsdorfer Utopien benötigt?

(Pressemitteilung „Buirer für Buir“) Der Kölner Stadt Anzeiger berichtet am 12. April 2024 über die Absicht der Stadt Elsdorf, im Zuge des Projektes „Zukunftsterrassen Elsdorf“ eine bis zu 30 Hektar große Halbinsel vor Elsdorf im zukünftigen Restsee-Areal aufzuschütten. Der Elsdorfer Bürgermeister betont, dass dafür „keiner Nachbarkommune etwas weggenommen“ werde. Der Bau des Balkons sei „massenneutral“.
 
Das ist  kaum zu glauben und ohne expliziten Nachweis lediglich eine starke Behauptung. Für Menschen, die sich intensiv mit der Massenthematik und der Modellierung des zukünftigen Restsees auseinandergesetzt haben, ist es ein dreister Versuch, sich auf Kosten der Stadt Kerpen, die dafür ihre Flächen bei Manheim hergeben würde, neuen Raum zu schaffen.
Nun ist die Stadt Kerpen gefordert. RWE, Neuland Hambach und die Stadt Elsdorf müssen für die vom Elsdorfer Bürgermeister Heller behauptete Massenneutralität einen schlüssigen Nachweis erbringen und  die Planung muss von unabhängigen Gutachtern überprüft werden. Geschieht dies nicht, muss die Stadt Kerpen alles in die Wege leiten, um das Manheimer Loch so klein wie möglich zu gestalten. Im Zweifelsfall muss Kerpen den Rechtsweg bestreiten, um eine sachgerechte Klärung herbeizuführen. Sonst wird Kerpen zur großen Verliererin, da die allseits geforderte Waldvernetzung der Altwälder Hambacher Wald und Steinheide mit weiteren Wäldern wegen des Manheimer Lochs faktisch nicht zu realisieren sein wird. Die Stadt Elsdorf macht es Kerpen vor: Raum und Flächen sind das neue Gold im Strukturwandel. Ist der Raum einmal zerstört, ist er unwiederbringlich verloren oder muss auf Kosten anderer zurückgewonnen werden.
 
„Wir sind erstaunt und empört über die dreiste Behauptung der Stadt Elsdorf, die Anschüttung einer derart großen Halbinsel vor Elsdorf sei massenneutral“ sagt Andreas Büttgen von der Initiative Buirer für Buir“. „Die heutige Tagebaukante vor Elsdorf gibt diese Halbinsel nicht her und die bisherige Planung sieht lediglich einen Aufbau der Kanten zur Stabilisierung vor. Eine Modellierung einer Halbinsel ohne zusätzliche Massen ist für uns absurd“.

 

Initiative Buirer für Buir
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Da steckt Arbeit und Kenntnis drin: Die Stationen des Garzweiler-Kreuzwegs 2024

Karfreitagsandachten- und Kreuzwege an der Kante haben im Rheinischen Revier Tradition, seit es die Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ gibt. Je weniger Lebensraum den Menschen in den Dörfern gelassen wird, desto größer die Herausforderung, einen guten Kreuz-Weg zu finden. In diesem Jahr ist das besonders gelungen.

Hier findet Ihr die Stationen als lesenswertes PDF zum Download: Lützerather Kreuzweg 2024

Post von „Block Neurath“: Der Klimawandel verhandelt nicht – wir auch nicht mehr!

Pressemitteilung. Einige Menschen in Grevenbroich erinnern sich vielleicht noch an den großen Aufruhr, den es im Februar letzten Jahres an einem sonnigen Nachmittag auf dem Marktplatz gegeben hatte: zwei Menschen waren auf die dort stehenden Bäume geklettert und hatten ein Transparent in Solidarität mit der angeklagten Person wegen der Neurath-Blockade im November 2021 aufgehängt. Auf dem Platz sind Flugblätter verteilt worden. Heute, am 25.03.2024 (Montag), bietet sich ein ähnliches Bild: Wieder erklettern zwei Personen die Bäume auf dem Grevenbroicher Marktplatz, hängen ein Transparent mit der Aufschrift „Der Klimawandel verhandelt nicht, wir auch nicht mehr! Ciao Grevenbroich!“ auf und verteilen am Boden Flugblätter.

Diese ähnliche Choreographie hat einen Grund: Heute ist der letzte bisher angesetzte Verhandlungstag im dritten Verfahren wegen der BlockNeurath-Aktion am Amtsgericht Grevenbroich. Die Angeklagte und ihre Unterstützer*innen sind heute jedoch nicht im Gericht anzutreffen, sondern beenden ihren Auftritt in der Stadt so, wie sie ihn begonnen haben. Tessa P. erklärt dazu: „Richterin Dr. Zieschang hat mehr als einmal bewiesen, dass ihr Angeklagtenrechte sowie eine faire Beweisaufnahme egal sind. Ihr Urteil, das sie ja nun schon zweimal verhängt hat, wird sich auch beim dritten Mal nicht wesentlich ändern. Wir alle wissen, dass das Landgericht das mit 9 Monaten Haft ohne Bewährung immens hohe Urteil vom Amtsgericht Grevenbroich kassieren wird – wie es ja schon einmal geschehen ist. Also sparen wir uns den weiteren Nerv und verabschieden uns mit der heutigen Aktion vorerst aus Grevenbroich.“

Die Richterin hatte in diesem wie in den vorherigen Verfahren früher oder später verfügt, dass Anträge nicht mehr vorgelesen werden dürfen. Sie hatte zudem der Einlassung und weiteren Erklärungen der Angeklagten kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Außerdem war aufgefallen, dass sie explizit Fortsetzungstermine wählte, an denen die gewählte Anwältin Anna Busl keine Zeit hatte. Diese meint dazu: „Wie sich das Amtsgericht Grevenbroich hinsichtlich der Rechte der Angeklagten verhält, ist wirklich krass. Hier wird quasi eine ganze Instanz ausgehebelt. So etwas habe ich bisher in meiner Arbeit als Anwältin noch nicht erlebt und ich habe schon sehr viel erlebt. Aus diesem Grund werden wir darüber nachdenken, wie wir gegen diese Aushebelung der Rechte aus Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention vorgehen.“

Die Aktivist*innen auf dem Marktplatz verabschieden sich jedoch lediglich von Grevenbroich und versprechen, weiter gegen den Klimaschutz aktiv zu sein. „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass es provokante, spektakuläre, manchmal auch störende Aktionen braucht, damit es endlich zum notwendigen Umdenken kommt: Wir müssen Kohlekraftwerke sofort stilllegen, die Kohle muss im Boden bleiben. Strom muss zu 100 % aus Erneuerbaren kommen. Wir brauchen ein Wirtschaftssystem, das nicht auf Konkurrenz und Wachstum basiert. Das mag alles utopisch und illusorisch klingen, aber die wirkliche Illusion ist das leugnende Weiter-So“, erklärt Tessa P.

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